Wird Heroin häufiger konsumiert - egal ob gespritzt, gesnieft oder geraucht (auf Folie) - dann bildet sich rasch eine körperliche Abhängigkeit. Sie ist daran zu erkennen, dass der Körper mit Entzugssymptomen reagiert, wenn die Droge längere Zeit nicht zugeführt wird. Linderung verschafft dann meist nur wieder die Droge, so dass die Gedanken bald nur noch um sie kreisen. Das wird Craving genannt. Das Craving kann auch noch nach einem erfolgreichen körperlichen Entzug dazu führen, dass die Person wieder rückfällig wird und erneut dem Teufelskreis von Rausch und Entzugserscheinungen verfällt.
Die Entwicklung einer Abhängigkeit von Heroin oder anderen Drogen ist kein einfach zu erklärendes Phänomen. Es ist nicht nur die „böse“ Droge, die aus unschuldigen Menschen „Junkies“ macht. Denn an der Entstehung von Abhängigkeit sind immer mehrere Komponenten beteiligt, die sich zu drei Kategorien zusammenfassen lassen:
Heroin nimmt unter allen Drogen eine Sonderstellung ein, da ihm ein besonders hohes Abhängigstkeitspotential zugesprochen wird. Aber völlig losgelöst von Personen- und Umweltfaktoren lässt sich eine Drogenkarriere nicht erklären. Denn meist sind es Personen mit erheblichen psychischen Störungen, die besonders gefährdet sind, den Rausch als „Erlösung“ von ihren Problemen zu missbrauchen.