Dextromethorphan wird auch als DXM bezeichnet. DXM ist eine synthetische psychoaktive Substanz, die ursprünglich als Opioid klassifiziert wurde, da es eine strukturchemische Ähnlichkeit mit Codein aufweist. Inzwischen gilt DXM jedoch nicht mehr als Opioid. DXM ist ein hustendämpfendes Mittel, das als Wirkstoff in apothekenpflichtigen Medikamenten enthalten ist. Forschungsberichten zufolge werden diese Mittel auch missbräuchlich konsumiert.
Wird DXM in therapeutisch wirksamen Dosierungen eingenommen, hat es nur eine schwach sedierende (beruhigende) Wirkung. Nach der oralen Einnahme (Schlucken) wird DXM im Körper in die aktive Wirksubstanz Dextrophan umgewandelt. Es greift das Hustenzentrum im Gehirn an und dämpft so zentral den Hustenreiz. Ein Rausch tritt erst bei Überdosierung ein, wobei die nötige Menge individuell sehr unterschiedlich sein kann und abhängig ist von genetisch bedingten Unterschieden der Verarbeitung im Körper. Konsumierende berichten von Halluzinationen, motorischen Störungen und Rauschzuständen ähnlich einem Alkoholrausch. Je nach Dosis hält der Rausch bis zu 6 Stunden an.
Mit zunehmender Dosierung treten unangenehme und gefährliche Wirkungen auf. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Hitzewallungen bei niedrigen Dosierungen bis hin zu Panikattacken, der vollständige Verlust der Motorik und des Gleichgewichts sowie psychotische Symptome mit Verfolgungswahn bei höheren bis sehr hohen Dosen. Werden Medikamente, die DXM enthalten überdosiert, entstehen auch Risiken durch andere darin enthaltenen Wirkstoffe. Überdosierungen können zu schwersten Gesundheitsschäden führen. Mögliche Folgen sind Koma, epileptische Anfälle, Hirnschäden und Herzrhythmusstörungen.
Fallberichten zufolge kann sich ein Abhängigkeitssyndrom bei DXM entwickeln. Diese schließt psychische wie körperliche Entzugssymptome mit ein.
Aufgrund schwerster Nebenwirkungen und lebensbedrohlicher Komplikationen sollte DXM niemals mit anderen Drogen und Medikamenten kombiniert werden. So können DXM und MAO-Hemmer (Antidepressiva) zusammen eingenommen tödlich wirken. Bei der Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln kann die beruhigende und atemdepressive Wirkung verstärkt werden, so dass es im Extremfall zum Atemstillstand kommen kann. Auch bei Vorerkrankungen können weitere Komplikationen die Folge sein. Zu nennen sind in erster Linie Asthma, Lebererkrankungen und Probleme mit der Atmung.
DXM wird auch im Internet gehandelt. Berichten aus den USA zufolge sind fünf Jugendliche an einem aus dem Internet erworbenen Präparat gestorben, weil es fälschlich als DXM deklariert war. Aus den USA gibt es ebenfalls Berichte, wonach Konsumierende durch eine spezielle Methode die frei verkäuflichen Hustenmittel aufbereiten. Die als „Agent Lemon“ bezeichnete Methode dient dazu, den Wirkstoff Dextromethorphan von den anderen in den Präparaten enthalten Substanzen zu trennen. Das kristalline Endprodukt wird als „Chrystal Dex“ bezeichnet. Dabei sind schwere Überdosierungen möglich, da der Reinheitsgrad nicht zu kontrollieren ist.