Cannabisabhängigkeit
"Es ist doch nur Gras", hat Patrick sich lange selbst eingeredet...
„Das erste Mal Ecstasy zu nehmen war sehr aufregend, ein Riesenerlebnis.“ Für Florian wurde der Konsum von Ecstasy und anderen Drogen beim Feiern allerdings bald zur Gewohnheit. Auch Lars hatte über Jahre Mischkonsum betrieben, bis es ihm gesundheitlich so schlecht ging, dass er freiwillig eine Entzugsklinik aufgesucht hat.
Intro: Das anfänglich schwarze Bild schrumpft von außen nach innen, daraus werden die Umrisse des drugcom-Logos sichtbar, das schließlich in der Mitte des Bildes verharrt. Der Schriftzug „drugcom.de“ baut sich per Animation auf, darunter erscheint „check yourself“, untermalt von Geräuschen und sphärischer Hintergrundmusik. Im Hintergrund ist eine Glasscheibe zu sehen, die eine gefrorene Oberfläche zu haben scheint, schwach von einer undefinierbaren Lichtquelle durchleuchtet. Dann wird der Hintergrund weiß, während das drugcom-Logo in der Bildmitte stehen bleibt. Anschließend wird das Bild erst schwarz, dann werden verschiedenen Drogen auf einem Glastisch gezeigt, darunter Ecstasy, Psilocybinpilze sowie Kokain in einem Glasgefäß und mehrere Glaskolben aus dem Chemielabor. Der Titel „Partydrogen“ erscheint.
Beschreibung: In einer Weitwinkel-Ansicht sieht man ein großes mit Graffiti besprühtes Haus, das ein älteres Fabrikgebäude sein könnte. Ein junger Mann kommt von rechts hinter der Kamera ins Bild gelaufen, mit Kapuzenpulli und Kopfhörer. Er setzt sich auf ein Geländer vor dem Haus. Anschließend sieht man ihn vor der Kamera sitzen, halb im Dunkeln, so dass man sein Gesicht nicht erkennen kann. Der Schriftzug „Florian B. (20 Jahre) Student“ erscheint.
Florian (aus dem Off): „Am Anfang war das Ganze noch sehr spielerisch. Das erste Mal Ecstasy zu nehmen war sehr aufregend, ein Riesenerlebnis. Und so kam es, dass ich es ein weiteres Mal konsumiert habe, und dann nochmal und dann nochmal und das ging dann sehr schnell. Ich denke, innerhalb von einem halben Jahr war es absolut normal, auf chemischen Drogen am Wochenende feiern zu gehen.
Im Laufe der Zeit habe ich dann Mephedron konsumiert, Koks konsumiert, MDMA, wobei auch die Menge immer größer geworden ist. Man braucht immer mehr, um den gewünschten Effekt zu haben.“
Beschreibung: Stark unkenntlich gemachte Szene tanzender Menschen aus einem Club.
Florian (aus dem Off): „Ich habe exzessiv Mischkonsum betrieben. Also, es kann sehr gut vorkommen, dass man bis zu zehn verschiedene Drogen in einer Nacht, auf einer Party konsumiert hat.“
Beschreibung: Ein Mann geht mit zwei Hunden an der Leine auf der Straße. Anschließend sieht man ihn vor der Kamera sitzen. Der Schriftzug „Lars T. (35 Jahre) hat 20 Jahre lang Partydrogen konsumiert“ erscheint.
Lars (aus dem Off beginnend): „Ich war 15 als ich das erste Mal mit Partydrogen in Kontakt kam. Bei uns hat ein Club aufgemacht in der Nähe. Diese Tabletten gingen rum, fast jeder hatte sie. Die wurden auch einmal in die Menge geworfen und dann kochte die Stimmung auf. Das war dann wie so ne Sucht dort wieder am Wochenende hinzugehen, weil ich eben happy war ohne Ende.“
Beschreibung: Ecstasypillen und eine Glasflasche mit der Aufschrift „CocainxHCl“ werden eingeblendet. Dann kommt Lars wieder ins Bild.
Lars (aus dem Off beginnend): „Später war ich dann halt wie ein kleiner Apotheker. Das war wie eine Art Lego spielen für mich im Kopf. Ich konnte sagen: ‚OK, jetzt nehme ich ne Nase Koks, dann bin ich bis dann wach, dann nehme ich nochmal ne Ecstasy, dann habe ich eine Euphorie, dann nehme ich ne Pappe, dann kommen die grellen Farben‘. Ich konnte mir die Zustände aussuchen, die ich wollte.“
Beschreibung: Stark unkenntlich gemachte Szenen aus einem Club mit tanzenden Personen werden eingeblendet. Florian wird wieder im Halbdunkel gezeigt, ohne dass man sein Gesicht erkennen kann.
Florian: „Nach 20 Stunden feiern, wenn man da ein Teil in die Hand gedrückt bekommt, da hinterfragt man nicht mehr, was drin sein kann, sondern man konsumiert einfach. Man erlebt so einiges. Ich habe erlebt wie einer gestorben ist auf Party, wahrscheinlich Mischkonsum, Überdosis, ich weiß es nicht.“
Beschreibung: Szenenwechsel auf Lars, der vor der Kamera sitzt und spricht.
Lars: „Ich bin einmal im Krankenhaus aufgewacht. Ich hatte Alkohol getrunken und zwei Tabletten Ecstasy genommen. Ich habe eben gedacht: ‚OK, jetzt hast du einfach mal Dreck erwischt. Das ist sehr selten und es war halt mal ein Blindgänger, ganz einfach‘. So habe ich das gesehen.“
Beschreibung: Man sieht einen Flur, darüber ein Schild mit der Aufschrift „Ärztliche Direktorin“. Frau Professor E. Gouzoulis-Mayfrank (LVR-Klinik Köln) läuft den Flur entlang und spricht anschließend vor der Kamera.
Gouzoulis-Mayfrank: „Das sind toxische Substanzen, die auf die Dauer die Gehirnstrukturen schädigen können, so dass auch bleibende Veränderungen resultieren. Wir wissen von Menschen, die relativ viele Amphetamine über lange Zeit konsumieren, dass sie bleibende Probleme mit der Konzentration, dem Gedächtnis usw. haben.“
Beschreibung: Verschiedene Club-Szenen werden eingeblendet. Florian spricht verdeckt in die Kamera. Der Schriftzug „Florian B. (20 Jahre) hat Depressionen bekommen“ wird gezeigt.
Florian: „Ich habe mich, während ich drauf war, sehr glücklich gefühlt. Man öffnet sich nach außen hin, wird sehr extrovertiert, hat alle lieb, alle haben einen lieb. Man schwebt quasi auf so einer Wolke. Aber die Woche drauf holt einen das eben ein. Das Glück, das man am Wochenende verbraucht hat, das fehlt einem dann irgendwo und man ist depressiv, niedergeschlagen, unausgeglichen, müde, antriebslos.“
Beschreibung: Lars kommt ins Bild mit seinen Hunden. Dann spricht er wieder in die Kamera. Der Schriftzug „Lars T. (35 Jahre) ist seit zwei Jahren clean“ wird eingeblendet.
Lars: „Nach einer Feier bin ich wach geworden. Und na ja, überall lagen so die Leute rum und haben gepennt, und auf dem Tisch war noch genug. Ich hab zwar dann schon wieder konsumiert, weil ich Verlangen hatte, hab dann aber aus dem Fenster geschaut und hab gedacht: ‚Verdammt, wo war ich und wo bin ich jetzt.‘ Viel tiefer ging es ja nicht mehr. Dann habe ich den Entschluss gepackt, bin selbständig in die Klinik gefahren, habe mich vor die Tür gestellt und gesagt: ‚Hier, verdammt, ich komme nicht mehr weiter‘.“
Beschreibung: Florian wird eingeblendet. Dann sieht man ihn in einem Park joggen.
Florian: „Irgendwann war der Spaß, den ich am Wochenende hatte, nicht mehr die Depression wert, die ich die Woche drauf hatte. Dann habe ich mir gesagt: ‚Ich hör auf damit‘. Mir persönlich hat sehr geholfen, Sport zu machen, regelmäßig viel Sport zu machen, dass man sich einfach so verausgabt, dass man abends k.o. ins Bett fällt und keinen Gedanken daran verschwendet, irgendwie etwas verpasst zu haben. Ich merke auf jeden Fall, dass ich ausgeglichener bin, dass meine Laune nicht mehr so schwankt. Ich muss sagen, ich bin sehr froh drüber.“
Beschreibung: Lars arbeitet in einer Werkstatt, dann sieht man ihn wieder vor der Kamera.
Lars: „Das ganz normale Leben, das kommt dir schwierig vor, du musst das wieder lernen. Mittlerweile bin ich mit dem Leben ohne Drogen zufrieden, weil sich meine Gefühlswelt auch wieder eingestellt hat. Ich hoffe, das bleibt so.“
Outro: Es erscheint die gefrorene Glasscheibe wie im Intro. Der Hintergrund wird weiß und das drugcom-Logo erscheint.