Februar 2009.
Viele kennen das: Man geht aus dem Haus, zieht die Tür hinter sich zu und stellt kurz darauf fest, dass der Schlüssel drinnen geblieben ist. Oder man merkt sich mal eben ein paar Dinge, die man einkaufen will und hat - im Supermarkt angekommen - dann doch einen Teil wieder vergessen. Diese kleinen Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfehler treten bei vielen Menschen mehr oder weniger häufig im Alltag auf. Die Häufigkeit des Auftretens sagt aber auch etwas über die Leistungsfähigkeit des Gehirns aus. Cannabis kann die Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen, wie aktuelle Studien zeigen. Nimmt das Gehirn auch Schaden beim Kiffen? Erholen sich die grauen Zellen nach dem Einstellen des Konsums?
Dezember 2008.
Hinter dem Begriff „Einstiegsdroge“ verbirgt sich die Annahme, dass der Konsum von Haschisch oder Gras bzw. allgemein Cannabis mehr oder weniger zwangsläufig den Einstieg in den Konsum weiterer stärkerer Drogen wie Heroin nach sich zieht. Cannabis sei demnach der erste Schritt in Richtung einer Drogenabhängigkeit. Diese simple These gilt heute als widerlegt. Doch aktuelle Forschung zum frühen Einstieg in den Cannabiskosum hat die Diskussion neu entfacht. Demnach würden Veränderungen im Gehirn Jugendlicher möglicherweise doch eine grundlegende Anfälligkeit für Opiatkonsum nach sich ziehen.
Oktober 2008.
Man kann es weder schlucken noch rauchen oder spritzen und trotzdem kann es süchtig machen. Die „Drogen“ heißen Kaufen, Sport oder Arbeiten, alltägliche Verhaltensweisen also, welche für die meisten Menschen kein Problem darstellen. Allerdings gibt es Personen, die sich nicht „normal“ verhalten, sie gehen exzessiv shoppen, treiben zwanghaft Sport oder arbeiten bis zum Umfallen. Umgangssprachlich wird dann von einer Sucht gesprochen. Doch auch in der Fachwelt wird über die so genannten Verhaltenssüchte diskutiert. In letzter Zeit stehen auch Computerspiele oder das Internet unter Verdacht, süchtiges Verhalten zu fördern. Aber kann ein Computer wirklich süchtig machen?
August 2008.
Kiffer sind faul, hängen nur rum und kriegen nichts auf die Reihe. So in etwa ließe sich umgangssprachlich die psychiatrische Diagnose des „Amotivationalen Syndroms“ beschreiben. Es sei eine mehr oder weniger zwangsläufige Folge intensiven Cannabiskonsums. Nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es dieses Syndrom allerdings nicht. Dennoch hat sich das Bild vom antriebsarmen Loser, dem alles egal ist, solange der Joint glüht, tief in die öffentliche Wahrnehmung eingeprägt. In einem Experiment konnten zwei Berliner Forscherinnen zeigen, dass auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende nicht gefeit davor sind, wenn sie Schülerinnen und Schüler beurteilen sollen.
Juli 2008.
Der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und dem Ausbruch einer Psychose ist trotz zahlreicher und zum Teil sehr aufwändiger Studien bislang nicht abschließend geklärt worden. Vermutlich wird die Ursache-Wirkungs-Frage auch nicht endgültig zu klären sein. Kaum noch Zweifel bestehen allerdings an der Aussage, dass Personen, die anfällig sind für eine Psychose, das Risiko für einen Ausbruch einer Psychose erhöhen, wenn sie kiffen. Doch was bedeutet dies für Konsumierende? Gibt es gar Früherkennungsmerkmale einer möglichen Psychose?
Juni 2008.
Der Trend ist eindeutig. In Deutschland rauchen immer weniger Menschen. Vor allem unter jungen Menschen ist die Raucherquote gesunken. Eine aktuelle Studie aus den USA konnte sogar aufzeigen, dass junge Erwachsene sehr viel häufiger erfolgreich den Rauchausstieg in Angriff nehmen als ältere. Der Tabakindustrie war dieser Umstand schon länger bewusst, weshalb die Marketingstrategien der letzten Jahre vor allem darauf abzielten, die gesundheitsbewussten jungen Menschen wieder für das Rauchen zu gewinnen. Offenbar ist dies der Zigarettenbranche aber nicht gelungen. Denn mittlerweile hat sich ein gesellschaftliches Klima entwickelt, dass es insbesondere jungen Menschen erleichtert, auf den Glimmstängel zu verzichten.
Mai 2008.
Das Glas Sekt zum Anstoßen, ein „Bierchen“ zum Feierabend oder ein guter Wein zum Essen - Alkohol ist ein fester Bestandteil unserer Alltagskultur und in Maßen getrunken ein weithin akzeptiertes Genussmittel. Doch wie schon der alte Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift. Das gilt ganz besonders für junge Menschen, die sich noch in der Entwicklung befinden. Denn wer in jungen Jahren gerne mal ein paar Drinks zuviel hinter die Binde kippt, der muss mit konkreten Folgen für die Hirnentwicklung rechnen und wird als Erwachsener die Zeche dafür zahlen. Warum eigentlich? Was passiert dabei im Gehirn?
April 2008.
Sauerstoff rein, Kohlendioxid raus. Das ist die scheinbar simple und doch lebenswichtige Aufgabe unserer Lunge. Partikel, die beim Einatmen von Verbrennungsgasen aufgenommen werden, können die Lungenfunktion jedoch empfindlich stören und zu schweren Erkrankungen bis hin zum Lungenkrebs führen. Vom Zigarettenrauchen ist das seit langem bekannt. Da Cannabis überwiegend geraucht wird, ist es nur naheliegend, dass hier ähnliche Schädigungen die Folge sein können. Doch in welchem Ausmaß genau dies der Fall ist, dass wurde erst in der jüngsten Zeit erforscht. Demnach muss davon ausgegangen werden, dass bestimmte Lungenerkrankungen bei intensivem Cannabiskonsum sogar früher auftreten als beim Zigarettenrauchen.
März 2008.
Die Deutschen trinken immer weniger Alkohol. Einer aktuellen repräsentativen Studie zufolge trinken mittlerweile neun von zehn Erwachsenen risikoarm oder gar kein Alkohol. Die meisten können also verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen. Doch entgegen dem allgemeinen Trend schauen Jugendliche und junge Erwachsene zu oft zu tief ins Glas. Nicht zuletzt seit dem tragischen Tod des 16-Jährigen, der ein Wetttrinken und anschließend sein Leben verlor, zeigt sich, dass viele junge Menschen die Folgen des Alkoholkonsums und vor allem des Rauschtrinkens offenbar stark unterschätzen oder ignorieren. Ein Test kann die Augen öffnen.
Februar 2008.
Wer nicht mindestens das zweite Staatsexamen in Jura vorweisen kann, der dürfte wenig Vergnügen bei der Lektüre von Gesetzestexten haben. Doch wenn es um den Konsum illegaler Drogen geht, macht der eine oder die andere schon mal ungewollt Bekanntschaft mit einem Gesetz, das den Betroffenen schnell den Spaß verdirbt, dem Betäubungsmittelgesetz. Erst kürzlich wurden mit Salvia Divinorum und BZP neue Substanzen in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen. Neben den gesundheitlichen Risiken sollten sich Konsumentinnen und Konsumenten auch die rechtlichen Konsequenzen bewusst machen, die im Falle des Falles drohen.
Januar 2008.
Die Hanfpflanze ist vermutlich eines der wenigen Gewächse, das auch von vielen botanisch weniger gebildeten Menschen anhand eines einzigen Blatts sicher erkannt wird. Denn Cannabis ist trotz sinkender Konsumzahlen nach wie vor die am weitesten verbreitete illegale Droge in der Bevölkerung. Etwa 12 Mio. Menschen zwischen 18 und 59 Jahre haben schon mal Cannabis konsumiert. Rund zwei Prozent kiffen regelmäßig, einige davon sogar täglich. Tägliches Kiffen kann jedoch zu einer Reihe an psychischen, sozialen und körperlichen Problemen führen. Muss aber nicht. Während die einen, die sich jeden Tag bekiffen, als abhängig bezeichnet werden können, gibt es andere, die trotz täglichen Cannabiskonsums keine Abhängigkeit ausbilden. Wo liegen die Unterschiede?
Dezember 2007.
„Sie haben gewonnen“ steht in der Betreffzeile der E-Mail. Klingt verlockend. Doch der Inhalt offenbart, dass der Gewinn nur als Startguthaben in einem Online-Casino zur Verfügung steht. Ob sich dahinter ein seriöser Wett-Anbieter verbirgt, mag bezweifelt werden. Tatsache aber ist, dass Glücksspiele nicht nur unter den Spam-E-Mails boomen: Fußballspieler tragen Werbung von Wettanbietern auf der Brust, Pokern hat sich zum Volkssport entwickelt und wenn der Lotto-Jackpot wieder anwächst, juckt es beinahe jedem in den Fingern, mit sechs Kreuzen sein Glück zu versuchen. Während Glücksspiele für die meisten Menschen aber nur ein harmloses Freizeitvergnügen darstellt, gibt es andere, die dem Nervenkitzel erlegen sind und mehr Geld verspielen, als sie besitzen. Sie hatten Pech, denn meist hatten sie anfangs gewonnen.