Topthema

Archiv früherer Topthemen

Buchstabe E auf schwarzem Hintergrund

Ecstasy (MDMA) – eine Geschichte mit Umwegen

April 2011.

Knapp ein Jahrhundert ist es her, dass MDMA patentiert wurde. Doch erst Jahrzehnte später soll es unter dem Namen „Ecstasy“ bekannt werden. Während andere synthetische Substanzen wie beispielsweise Amphetamine gezielt als Medikament entwickelt wurden, ist MDMA anders als lange vermutet eher beiläufig entstanden, um sofort wieder in der Versenkung zu verschwinden. Es war der US-amerikanische Chemiker Alexander Shulgin, der MDMA wieder ausgegraben, selbst konsumiert und schließlich einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat. Zwei deutsche Forschungsteams haben tief in den Archiven gegraben und interessante Details über die Geschichte von MDMA ans Licht gebracht.

Mann stellt sich vor eine auf einer Wand aufgemalten Flasche und tut so als wenn er trinkt

Partyalarm!

März 2011.

„Das Leben ist ‘ne Party“ - finden zumindest „Die Ärzte“ in ihrem Song „Herrliche Jahre“. Manche nehmen es damit allerdings etwas zu wörtlich und feiern bei jeder Gelegenheit bis zum Abwinken. Der Karneval ist einer dieser Anlässe, der bestimmte Teile der Bevölkerung in feierliche Hochstimmung katapultiert. Alkohol ist meist mit dabei. Die einen oder anderen mischen auch Drogen oder vermeintlich harmlose Aufputscher wie Energydrinks mit dazu. Für den Körper bedeutet das Stress, der nicht immer ohne Folgen bleibt. Krankenhausstatistiken zeigen auf, dass immer mehr Jugendliche und junge Erwachsenen es mit dem Feiern so weit treiben bis der Arzt kommen - also der mit Doktortitel.

Rauch vor schwarzem Hintergrund

Bekifft durch Passivrauchen?

Januar 2011.

„Aber ich habe doch gar nicht gekifft“, soll schon so manch einer reklamiert haben, als die Urinprobe bei der Polizeikontrolle positiv auf THC getestet wurde. Kann das sein? Ist THC in nennenswerter Menge nachweisbar, wenn die Person nur passiv Cannabisrauch eingeatmet hat? Eine deutsche Forschergruppe wollte es genau wissen und hat in Kooperation mit einem holländischen Coffeeshop eine Studie unter realistischen Bedingungen durchgeführt.

Nahaufnahme einer geschlossenen Schneedecke

Kokain - kein Schnee von gestern

Dezember 2010.

Allen wirtschaftlichen Krisen zum Trotz, der Konsum von Kokain bleibt in Europa stabil, mit ansteigender Tendenz. Nach Angaben des kürzlich veröffentlichten Jahresberichts der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA haben rund 14 Millionen Erwachsene schon einmal Kokain konsumiert, 4 Millionen auch in den vergangenen 12 Monaten. Doch das weiße Pulver ist weder eine sichere noch eine saubere Droge. Analysen der letzten Jahre verdeutlichen, dass der Reinhaltsgehalt bei durchschnittlich nur 36 Prozent liegt. Zucker und Stärke sind noch die harmloseren Verschnittstoffe. Aktuellen Berichten zufolge wird Kokain vermehrt mit dem Medikament Levamisol gestreckt, ein Mittel aus der Tiermedizin, das gegen Parasiten eingesetzt wird. Es kann schwere Nebenwirkungen verursachen.

Verloren in der virtuellen Welt

November 2010.

Computerspiele sind für viele junge Menschen mittlerweile eine selbstverständliche Freizeitbeschäftigung. Ob allein an der Konsole oder online mit anderen Gleichgesinnten, junge Menschen, die nicht hin und wieder mal zocken, sind inzwischen in der Minderheit. Ein bis zwei Stunden am Tag sind bei Jugendlichen durchaus normal. Doch einige daddeln immer mehr, tauchen immer weiter ein in die virtuelle Welt und spielen, bis es nichts anderes mehr in ihrem Leben gibt, was von Bedeutung für sie ist. Manche schaffen es dann nicht, ohne Hilfe Abschied zu nehmen von ihrer digitalen Identität. Das Beratungsangebot „Lost in Space“ in Berlin-Kreuzberg ist eine der wenigen spezialisierten Anlaufstellen für Computerspielsüchtige. Im aktuellen drugcom-Interview erläutert uns Jannis Wlachojiannis, Leiter von „Lost in Space“, wie sich die Computerspielsucht entwickelt, wer betroffen ist und wie den Betroffenen geholfen wird.

Fliegenpilz mit charakteristischen roten Hut und weißen Tupfen

Magische Pilze

Oktober 2010.

Es lässt sich nicht leugnen, der Herbst ist da. Sicheres Indiz sind die allerorten aus dem Boden sprießenden Pilze. Einige von ihnen werden als wohlschmeckende Speisepilze geschätzt. Doch nicht alle Fungiliebhaber haben es auf Maronen und Co. abgesehen. Manche fahnden nach speziellen Pilzen, die zwar nicht mit kulinarischen Genüssen, wohl aber mit psychischen Grenzerfahrungen aufwarten können. Doch die als „magic mushrooms“ (engl. magische Pilze) bekannten Biodrogen sind nicht harmlos. Halluzinogene Pilze können schwere psychische Ausnahmezustände verursachen und unter Umständen sogar tödlich wirken.

"Wie viel bringt das Programm?"

September 2010.

Seit August 2004 können sich Cannabiskonsumierende, denen das Kiffen über den Kopf gewachsen ist, anonym und online im Beratungsprogramm „Quit the Shit“ unterstützen lassen. Die Erfahrungen zeigen, dass jeder Konsument und jede Konsumentin eine individuelle Vorgeschichte mitbringt. Einige wissen genau, was sie wollen, manche sind sich zu Beginn noch nicht ganz sicher: „Könnte ‚Quit the Shit‘ etwas für mich sein?“ oder „Kann ich teilnehmen, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ganz auf das Kiffen zu verzichten?“ Auch die Frage, ob so ein Online-Programm überhaupt helfen kann, mag sich der eine oder die andere stellen. Reglinde, Beraterin im drugcom-Team, hat sich im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeit mit vielen dieser Fragen auseinandergesetzt und steht deshalb im aktuellen drugcom-Interview Rede und Antwort.

Wo der Hanf herkommt

August 2010.

Über neun Millionen Menschen in Deutschland haben in ihrem Leben schon einmal Cannabis konsumiert. Etwa 240.000 Personen gelten als abhängig, kiffen also meist täglich. Um den Bedarf zu decken müssen die Cannabismengen beachtlich sein. Wo kommt also das ganze Kraut her? Wie sieht die rechtliche Situation zum Anbau in Deutschland aus? Und was ist mit der selbstgezüchteten Cannabispflanze auf dem Balkon?

Wie schädlich ist Ecstasy (MDMA)?

Juli 2010.

Vor beinahe 100 Jahren wurde MDMA erstmals von einem deutschen Pharmaunternehmen hergestellt. Allerdings wurde das psychoaktive Potential dieser Substanz damals noch nicht erkannt. Die erste wissenschaftliche Publikation über Versuche am Menschen datiert erst auf das Jahr 1978. Etwa zu der Zeit begann die Verbreitung des Konsums von MDMA, dass unter dem Szenenamen Ecstasy „Karriere“ gemacht hat. Doch die kleinen Muntermacher erzeugen nicht nur kurzweilige Glücksgefühle, sondern womöglich auch langfristige Hirnschäden. Einige Forschungsberichte legen sogar den Schluss nahe, dass bereits der einmalige Konsum Hirnzellen zerstören könne. Werden nun Tausende von Konsumentinnen und Konsumenten verblöden? Oder sind die Warnungen doch übertrieben? Im aktuellen Topthema werden die relevanten Forschungsergebnisse hierzu zusammengefasst. Im Interview hat uns das Forschungsteam um die renommierte Ecstasyforscherin Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank zudem Einblicke in noch nicht veröffentlichte Studienergebnisse gegeben.

Mann sitzt auf einem auf der Straße aufgemaltem Auto und hält imaginäres Lenkrad in der Hand

Wenn der "Lappen" weg ist

Juni 2010.

Wer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen am Straßenverkehr teilnimmt sei es im Auto, auf dem Motorrad oder auf dem Fahrrad, erhöht nicht nur die Gefahr eines Unfalls, sondern riskiert auch, den Führerschein zu verlieren. Um den „Lappen“ wiederzuerlangen, ist in bestimmten Fällen ein spezielles Gutachten notwendig, die so genannte medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU. In welchen Fällen muss man eigentlich zum „Idiotentest“, wie die MPU im Volksmund auch genannt wird? Was passiert da? Und kann man sich darauf vorbereiten?

Wenn das Kiffen zur "Krücke" wird

Mai 2010.

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Beinahe jeder zweite junge Erwachsene hat schon einmal gekifft. Für die meisten bleibt es beim Gelegenheitskonsum. Doch ein Teil der Konsumentinnen und Konsumenten kifft mehr als ihnen gut tut. Oft handelt es sich um eine schleichende Entwicklung, die sich über Jahre hinzieht. Der Konsum wird immer mehr „funktionalisiert“, will heißen, er findet nicht mehr nur in der geselligen Runde unter Freunden statt, sondern verlagert sich zunehmend in die eigenen vier Wände, weil es so viele Gründe gibt, „einen durchzuziehen“. Doch wie kommt es zu solchen Entwicklungen? Gibt es Personen, die besonders gefährdet sind? Und kann man derartige Tendenzen schon frühzeitig erkennen? Im aktuellen topthema werden wir diesen Fragen nachgehen. Die Psychotherapeutin Birgit Spohr hat uns dazu im Interview ausführlich Antworten gegeben.

Psychose vom Kiffen?

April 2010.

„Macht kiffen verrückt“ ist eine der am häufigsten gestellten Fragen auf „drugcom.de“. Auch die Wissenschaft arbeitet mit Hochdruck an der Beantwortung dieser scheinbar einfachen Frage. Doch trotz zahlreicher und zum Teil sehr aufwändiger Studien konnte dies bislang nicht abschließend geklärt werden. Es kristallisiert sich jedoch heraus, dass Cannabis nicht die alleinige Ursache, wohl aber der sprichwörtliche Tropfen sein kann, der das Fass zum Überlaufen bringt. Im aktuellen topthema werden die neuesten Erkenntnisse hierzu zusammengefasst. Und was bedeutet dies für Konsumierende? Gibt es gar Früherkennungsmerkmale einer möglichen Psychose? Mehr dazu erläutert Frau Dr. med Jockers-Scherübl, Expertin zum Thema Schizophrenie und Cannabis, im Interview.