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Jugendliche trinken weniger Alkohol

Juni 2005

Dies sind die Ergebnisse der aktuellen „Drogenaffinitätsstudie“ (Teilband Alkohol) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Studie wird in regelmäßigen Abständen wiederholt, zuletzt im Jahre 2004. Demnach trinken Jugendliche weniger Bier, Wein und Spirituosen. Nur bei den Alkopops gab es 2004 im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahre 2001 eine Zunahme des regelmäßigen Konsums. Den Ergebnissen einer im Frühjahr 2005 durchgeführten BZgA-Studie zufolge ist dieser Trend allerdings wieder rückläufig. Zurückgeführt wird dies auf die Einführung einer Steuer auf Alkopops im August 2004. Während vor der Erhebung der Sondersteuer noch 28 Prozent aller 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal im Monat spirituosenhaltige Alkopops konsumiert haben, sind es im April 2005 nur noch 16 Prozent.

Besorgniserregend ist allerdings das Rauschtrinken (mindestens fünf Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit). Hier hat es 2004 eine leichte Zunahme im Vergleich zu der letzten Erhebung im Jahre 2001 gegeben. 2004 gaben zwölf Prozent der 12- bis 15-Jährigen an, dies in den letzten 30 Tagen getan zu haben. Der Anteil der 16- bis 19-Jährigen beträgt sogar 46 Prozent. Die Folgen sind oft Kontrollverlust über das eigene Verhalten, ein höheres Unfallrisiko, Zunahme der Gewaltbereitschaft, das Risiko einer Alkoholvergiftung und ungewollter bzw. ungeschützter Sex.

Im Rahmen der Drogenaffinitätsstudie wird auch nach den Trinkmotiven gefragt. Dabei gaben 67 Prozent der Jugendlichen an, dass Alkohol für gute Stimmung sorge, wenn man mit anderen zusammen ist. Der Anteil derjenigen, die Alkohol trinken, um besser aus sich heraus zu kommen, beträgt 32 Prozent.

34 Prozent nehmen sogar an, dass Alkohol in Maßen die Gesundheit fördere, was aber zumindest für junge Menschen nicht stimmt: Laut einer aktuellen Studie erhöhen bereits geringe Mengen Alkohol bei jungen Menschen das Risiko, später an einem Herzleiden zu erkranken. Generell reagiert der junge Körper viel empfindlicher auf Alkohol als der eines erwachsenen Menschen, da er sich noch in der Entwicklung befindet.

Quellen:

Drogenaffinitätsstudie 2004 (Teilband Alkohol, PDF 212 KB)
Studie: Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen (PDF 1,4 MB)
BZgA-Studie: Entwicklung des Alkoholkonsum bei Jugendlichen
drugcom-News vom 5.4.2005

 


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