Topthema
März 2004
Die Zahl unterschiedlicher Alcopops ist unübersichtlich, da laufend neue Marken erfunden werden. Die meisten Alcopops lassen sich aber folgenden Sorten zuordnen:
Mischgetränke aus destilliertem bzw. hochprozentigem Alkohol und Limonade
Bier-Limonade-Mischgetränke
Wein-Mischgetränke
Bier-Spirituosen-Limonade-MischgetränkeDaneben gibt es auch Biere mit Aromazusätzen, um den bitteren Geschmack zu überdecken. Den größten Marktanteil nehmen Alcopops aus Spirituosen und süßen Limonaden ein.
In Alcopops wird der Alkoholgeschmack fast vollständig vom süßen Geschmack der Limonade überdeckt. Doch beim Trinken einer Flasche mit hochprozentigem Alkohol (275 ml) nimmt man rund 12 g reinen Alkohol zu sich. Dem entspricht in etwa die Menge von zwei Gläsern Tequila (je 2 cl, 38 Vol.-%).
Nicht zu vergessen ist der hohe Kaloriengehalt von Alcopops, denn sowohl Zucker als auch Alkohol sind hohe Kalorienlieferanten. So versorgt beispielsweise eine Flasche eines Alcopops mit Spirituosenanteil (275 ml, 5,5 Vol.-%) den Körper mit rund 200 Kilokalorien. Nach zwei Flaschen hat man ungefähr die Kalorienmenge einer Portion Pommes Frites aufgenommen - Mayonnaise oder Ketchup noch nicht eingerechnet.
Alcopops enthalten neben Zucker und Alkohol häufig problematische Konservierungs- und Zusatzstoffe wie Benzoesäure (E210) und Natriumbenzoat (E211), die beide im Verdacht stehen, Allergien auslösen zu können. Darüber hinaus sind Alcopops häufig intensiv mit Farbstoffen und Aromen angereichert.
Der süße Geschmack der Alcopops verleitet dazu, sie wie Limonade zu trinken. Dies kann dazu führen, dass sehr schnell vergleichsweise große Mengen Alkohol aufgenommen werden. Der Zucker beschleunigt zudem die Alkoholaufnahme im Körper. Junge Menschen, deren Organismus noch nicht daran gewöhnt ist, Alkohol zu verarbeiten, erleben dabei schnell einen riskanten Alkoholrausch.
Aktuellen Studien zufolge sind die bunten Alcopops vor allem unter Jugendlichen beliebt. Seit Einführung der Alcopops sei das durchschnittliche Einstiegsalter in den Alkoholkonsum deutlich gesunken. Somit begünstigen Alcopops schon früh die Gewöhnung an Alkoholika. Wer jedoch früh beginnt Alkohol zu trinken, erhöht die Wahrscheinlichkeit im Verlaufe seines Lebens Alkoholprobleme zu entwickeln.
Aus diesem Grund hat die Bundesdrogenbeauftragte Marion Caspers-Merk gefordert, Alcopops mit einer Steuer zu belegen, um den Konsum der Mixgetränke besonders unter Jugendlichen einzudämmen. Was denkst du? Ist eine Steuererhöhung ein sinnvolles Mittel, um den Konsum unter jungen Menschen einzudämmen? Sag uns deine Meinung im aktuellen drugcom-Voting.
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