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03.01.2014
Cannabiskonsum ist ein Risikofaktor für Psychosen. Studien zufolge löst Cannabis jedoch nur bei Personen eine Psychose aus, die ohnehin empfänglich hierfür sind. Ein Forschungsteam aus den Niederlanden hat möglicherweise den Mechanismus gefunden, der hinter dem erhöhtem Psychoserisiko steckt.
Bild: graphixel / istockphoto.com
Cannabis ist vermutlich nur eine Komponente bei der Entstehung von Psychosen. Studien legen nahe, dass Cannabis alleine nicht ausreicht, um die Schwelle zur Psychose zu überschreiten. So scheinen bestimmte Gene verantwortlich dafür zu sein, ob Cannabiskonsumierende psychotisch werden oder nicht. Doch welcher Mechanismus genau dahintersteckt ist noch unklar.
Bereits seit längerem gibt es die Vermutung, dass ein erhöhter Dopaminspiegel im Gehirn mit der Schizophrenie in Zusammenhang steht. Allerdings konnte bei Cannabiskonsumierenden bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass Cannabis eine erhöhte Dopaminausschüttung verursacht.
Eine Studie aus den Niederlanden liefert nun möglicherweise eine Antwort auf die Frage, wie Cannabiskonsum mit dem erhöhten Psychoserisiko in Zusammenhang steht. Rebecca Kuepper und ihr Team haben drei Personengruppen in einen PET-Scanner gelegt. Das ist ein spezielles bildgebendes Verfahren, mit dem die Produktion von Neurotransmittern im Gehirn sichtbar gemacht werden kann.
Insgesamt waren 24 Cannabiskonsumierende beteiligt, darunter acht Personen, die an einer Psychose erkrankt waren sowie sieben Angehörige von an Psychose erkrankten Menschen. Es waren ausschließlich Angehörige ersten Grades, also Eltern oder ihre Kinder, da diese eine hohe genetische Übereinstimmung aufweisen. Neun Cannabiskonsumierende, die bislang keine Anzeichen einer Psychose gezeigt hatten, bildeten die Kontrollgruppe. Alle drei Personengruppen mussten vor den PET-Scans THC inhalieren, den Hauptwirkstoff von Cannabis.
Die Ergebnisse bestätigten die Hypothese des Forschungsteams. Sowohl bei den an Psychosen erkrankten Personen als auch ihren Angehörigen konnte eine erhöhte Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin nachgewiesen werden. Hingegen zeigte sich keine erhöhte Dopaminproduktion in der gesunden Kontrollgruppe, obwohl sie ebenfalls THC bekommen hatte.
Nach Angaben des Forschungsteams konnte somit erstmals belegt werden, dass Cannabiskonsumierende unterschiedlich auf THC reagieren und eine erhöhte Dopaminproduktion mit dem Psychoserisiko zusammenhängt. Sowohl bei den an Psychose erkrankten Personen als auch den Angehörigen von Psychotikern war die Dopaminproduktion besonders in den Hirnregionen verstärkt, von denen bekannt ist, dass sie eine wichtige Rolle bei der Entstehung von psychotischen Symptomen spielen.
Quelle:
Kuepper, R., Ceccarini, J., Lataster, J., van Os, J., van Kroonenburgh, M., van Gerven, J. M. A., Marcelis, M., Van Laere, K. & Henquet, C. (2013). Delta-9-Tetrahydrocannabinol-Induced Dopamine Release as a Function of Psychosis Risk: 18F-Fallypride Positron Emission Tomography Study. PLoS ONE 8(7): e70378.
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