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02.10.2019
US-amerikanische Krankenhausdaten deuten auf einen ansteigenden Trend von Herz-Kreislauferkrankungen bei Cannabiskonsumierenden hin.
Bild: David-W- / photocase.de
Herzinfarkte unter jungen Menschen sind selten. Ein bekannter Risikofaktor, der schon in jungen Jahren aufs Herz schlägt und die Gefäße schädigt, ist das Tabakrauchen. Von Cannabis ist ebenfalls bekannt, dass er einen Effekt auf unser Herz-Kreislaufsystem hat. Kurz nach dem Konsum nehmen Blutdruck und Herzschlag zu. Eine aktuelle Studie aus den USA hat sich mit der Frage befasst, ob auch Cannabiskonsum mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verbunden ist.
Das Forschungsteam um Rupak Desai hat nationale Krankenhausdaten von 18- bis 39-jährigen Patientinnen und Patienten aus den Jahren 2007 bis 2014 ausgewertet. Fälle, in denen noch andere Substanzen konsumiert wurden, die sich ungünstig auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken, wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Berücksichtigt wurde das Tabakrauchen, der Konsum von Kokain und Amphetamine sowie schädliches Alkoholtrinken. Es verblieb eine immer noch gewaltige Stichprobe von 52 Millionen Krankenakten. Unter diesen Personen waren 670.000, die aktuell oder ehemals Cannabis konsumierten.
Das Team hat Patientinnen und Patienten mit und ohne Cannabiskonsum verglichen. Dabei zeigte sich, dass 0,2 Prozent der Personen mit Cannabiskonsum, aber nur 0,1 Prozent der Nichtkonsumierenden wegen eines Herzinfarkts im Untersuchungszeitraum in Behandlung waren. Als besonders bemerkenswert bezeichnet das Forschungsteam die Ergebnisse zu Herzrhythmusstörungen. Während immerhin 2,8 Prozent der abstinenten Personen wegen Herzrhythmusstörungen im Krankenhaus behandelt werden mussten, traf dies auf 4,0 Prozent der Cannabiskonsumierenden zu.
Zudem zeichnete sich über die Jahre ein ansteigender Trend bei Cannabiskonsumierenden ab. Zwischen 2007 und 2014 sind die Behandlungen wegen Herzinfarkt um 50 Prozent und wegen Herzrhythmusstörungen um 79 Prozent gestiegen. Bei Nichtkonsumierenden war hingegen keine Steigerung der Herzinfarktrate erkennbar. Herzrhythmusstörungen nahmen zwar auch bei Nichtkonsumierenden zu, blieben aber deutlich unter dem Niveau der Erkrankungsrate bei Cannabiskonsumierenden.
Bei Schlaganfällen war der Unterschied zwischen den Personengruppen nicht so eindeutig. Bei Thrombosen, das sind Verstopfungen der Gefäße, war die Behandlungsrate bei den Cannabiskonsumierenden sogar niedriger als bei Nichtkonsumierenden. Jedoch stiegen die Behandlungen wegen Thrombosen unter Konsumierenden deutlich stärker an als unter den abstinenten Personen.
Die Ergebnisse seien nach Einschätzung des Forschungsteams zwar kein Beleg dafür, dass Cannabiskonsum ursächlich Herz-Kreislauferkrankungen nach sich zieht. Insbesondere der ansteigende Trend im Untersuchungszeitraum gebe jedoch zu denken, zumal der Cannabiskonsum in den USA im gleichen Zeitraum zugenommen habe.
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