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02.08.2023
Sport hilft gegen Entzugssymptome. Das ist bekannt. Doch wie viel Sport sollte es sein? Ist mehr besser? Eine Meta-Analyse liefert Antworten.
Bild: mihtiander / iStock.com
„Gaaaanz viel Sport“ habe ihr geholfen, schreibt Luna in einem Erfahrungsbericht. Sie war ebenso wie viele andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Beratungsprogramms Quit the Shit sportlich aktiv, um den Entzug vom Kiffen zu überstehen.
Auch die Wissenschaft hat zahlreiche Belege dafür vorgelegt, dass Sport beim Ausstieg aus dem Drogenkonsum hilft. Doch wie viel Sport sollte es sein? Und wirkt sich Sport auf alle Arten von Entzugssymptomen gleich aus? Ein Forschungsteam der Peking Sport-Universität hat die relevanten Studien zu diesen Fragen gesichtet.
Die Forschenden haben 22 Einzelstudien im Rahmen einer Meta-Analyse zusammengefasst. In den Studien wurde untersucht, wie sich Sport auf den Entzug von Nikotin, Amphetaminen, Alkohol oder Cannabis auswirkt. Die Analyse hat deutlich gemacht, dass sich Sport bei allen Substanzen positiv auf die Stimmung und auf Entzugssymptome auswirkt. Allerdings zeigten sich Unterschiede je nach Intensität der sportlichen Aktivität und nach Art der Entzugssymptomatik.
So zeigte sich, dass oft schon leichte sportliche Aktivität wie Tai Chi oder Yoga-artige Atemübungen Entzugssymptome wie beispielsweise das Verlangen nach Drogenkonsum lindern können.
Bei Depressionen oder Angstsymptomen sind hingegen etwas intensivere, aber noch moderate sportliche Betätigungen im Vorteil. In den Studien waren das meist Ausdauersportarten wie Radfahren oder lockeres Joggen, bei dem man sich noch unterhalten kann.
Liegt bei den Betroffenen ein so genanntes Entzugssyndrom vor, dann war Sport mit hoher Intensität gegenüber moderaten oder leichten Aktivitäten besser in der Lage, die Symptome zu lindern. Bei einem Entzugssyndrom liegen mehrere unterschiedliche Entzugssymptome vor, darunter auch körperliche Entzugserscheinungen wie Schmerzen, Schwitzen oder Zittern.
Von einer hohen sportlichen Intensität wird gesprochen, wenn der Sport als anstrengend empfunden wird. Beispielsweise wäre das Joggingtempo dann so hoch, dass man nicht mehr durchgängig reden kann. Oder anders gesagt: Bei intensivem Sport kommt man schon mal ordentlich aus der Puste.
Wichtig zu wissen: Der Effekt von Sport ist nicht dauerhaft. Wer sich langfristig Linderung verschaffen will, sollte regelmäßig an mehreren Tagen pro Woche trainieren. So konnten Studien zu Cannabis und Crystal zeigen, dass auch das Gehirn besser regeneriert, wenn die Personen regelmäßig trainieren.
Quellen:
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