Home > News > Aktuelle Meldungen > Welche Probleme erleben Konsumierende als Folge vom Kiffen?
25.12.2024
Manche Menschen konsumieren mehr Cannabis als ihnen guttut. Das Kiffen zieht dann Probleme nach sich. Welche Probleme das sind, damit hat sich ein Forschungsteam aus Finnland und Australien befasst.
Bild: David-W / photocase.de
Kiffen oder nicht kiffen? Diese Frage mag sich der Eine oder die Andere stellen, wenn die negativen Folgen überhandnehmen. Welche Folgen besonders häufig sind, das hat ein Forschungsteam aus Finnland und Australien unter jungen Erwachsenen untersucht.
Studienleiterin Jasmin Lostedt und ihr Team haben 1.855 Berufsschülerinnen und -schüler zu ihrem Cannabiskonsum befragt. Mit Hilfe eines speziellen Fragebogens wurde zum einen erfasst, ob der Cannabiskonsum problematisch ist. Zum anderen wurde danach gefragt, welche Probleme damit verbunden sind.
Die Teilnehmenden waren im Schnitt 20 Jahre alt. 20 Prozent gaben an, in den letzten sechs Monaten gekifft zu haben. Bei 21 Prozent der Konsumierenden, also etwa bei einer von fünf Personen, wurde der Konsum als problematisch klassifiziert.
Die am häufigsten genannten Folgen des Kiffens waren Probleme mit dem Gedächtnis und der Konzentration. Mit 39 Prozent litten etwa vier von zehn der Kiffenden unter Einschränkungen ihrer geistigen Leistungsfähigkeit. 37 Prozent gaben an, einen Großteil ihrer Zeit für den Konsum aufzuwenden. Auch die Erholungszeit nach dem Rausch fällt darunter. 28 Prozent sagten, dass sie den an sie gestellten Anforderungen teils nicht mehr gerecht werden konnten. 22 Prozent gaben zu, Cannabis auch in gefährlichen Situationen wie dem Autofahren genutzt zu haben.
Die Forschenden betonen, dass sich insbesondere die Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit und der große Zeitaufwand nachteilig auf den schulischen Erfolg der jungen Menschen auswirken könnte. Dadurch könne auch die Motivation fürs Lernen leiden. So legen frühere Studien nahe, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Schulabbruch steigt, je früher Jugendliche anfangen zu kiffen und je mehr sie konsumieren. Auch der Erfolg im Studium oder im Beruf sei in Gefahr, wenn viel gekifft wird.
Nach Aussagen von Lostedt und ihrem Team sei es daher wichtig, jungen Menschen Testmöglichkeiten an die Hand zu geben, mit denen sie selbst herausfinden können, ob ihr Cannabiskonsum problematisch ist oder werden könnte. Auch sei es wichtig, konkrete Hilfemöglichkeiten anzubieten. Denn immerhin ein Drittel der Cannabiskonsumierenden gaben an, darüber nachzudenken, weniger Cannabis zu konsumieren oder damit aufzuhören.
Beides ist auf drugcom.de zu finden. Mit dem Selbsttest Cannabis Check lässt sich ein persönliches Risikoprofil erstellen. Das kostenlose und anonym nutzbare Beratungsprogramm Quit the Shit hilft Ratsuchenden, ihren Cannabiskonsum zu reduzieren oder einzustellen.
Quelle:
Lostedt, J., Stolt, M., Niemelä, S., Pasanen, M., Salom, C., Thomas, N., Kannussaari, K., Mishina, K. (2024). Cannabis use, perceived problems and the contemplation of reducing or quitting: a cross-sectional survey for vocational students. Journal of Substance Use, https://doi.org/10.1080/14659891.2024.2356572.
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