Steuer auf Alcopops

24.11.2003

Angesichts des stark angestiegen Konsums alkoholhaltiger Limonaden, so genannter Alcopops, und den gesundheitlichen Gefahren vor allem für Jugendliche, erwägt die Bundesregierung derartige Getränke mit einer Steuer zu belegen.

In einem Interview mit der Berliner Zeitung sagte die Bundesdrogenbeauftragte Marion Caspers-Merk, dass die Alcopops zwar schön bunt und harmlos aussehen würden, jede Flasche aber einen doppelten Schnaps enthalte. Vor allem junge Frauen und Jugendliche, die Alkohol bisher wegen des Geschmacks gemieden haben, würden so zum Trinken verführt. "Alcopops richten großen Schaden an und sind eine Einstiegsdroge", betonte Caspers-Merk.

Um den Vormarsch der Trendgetränke zu stoppen, sollte Deutschland nach Ansicht der Drogenbeauftragten dem Beispiel Frankreichs folgen. Dort wurde 1997 eine Zusatzsteuer eingeführt, die zu einer Verdoppelung des Endverkaufspreises geführt hat. In der Folge sei der Markt für Alcopops zusammengebrochen.

"Wir prüfen derzeit, ob sich das französische Modell auf Deutschland übertragen lässt. Ich halte den Weg Frankreichs für Erfolg versprechend und gangbar", sagte Caspers-Merk. Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat bereits ihre Unterstützung für eine Steuer zugesagt. Sie forderte die Hersteller auch dazu auf, Flaschen mit solchen Getränken deutlicher zu kennzeichnen. Viele Jugendliche, Eltern und Händler wüssten offenbar nicht, dass Alcopops wegen der Gesundheitsgefahren erst ab 18 verkauft werden dürfen.

Quelle:

Berliner Zeitung


Kommentare

Kommentare

Um Kommentare schreiben zu können, musst du dich anmelden oder registrieren.