Söhne von rauchenden Vätern haben schlechtere Samenqualität

04.01.2019

Rauchende Männer schaden nicht nur sich selbst, auch die Samenqualität ihrer Söhne kann sich einer aktuellen Studie zufolge verschlechtern.

Junger Erwachsener mit Feinrippunterhemd auf Sofa zieht an Zigarette

Bild: Saimen / photocase.de

Wenn ein Spermium eine Eizelle befruchtet, nimmt das Wunder des Lebens seinen Lauf. Doch bis zur erfolgreichen Verschmelzung mit dem Ei haben die Spermien des Mannes einen weiten Weg. Millionen kleiner Keimzellen gehen mit jedem Samenerguss auf die Reise, doch nur wenige werden das Ei erreichen. Je weniger Spermien das Ejakulat enthält, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung.

Eine Studie der Lund Universität in Schweden hat nun nachweisen können, dass die Samenqualität von jungen Männern schlechter ist, wenn ihre Väter geraucht haben. Das Forschungsteam um Studienleiter Jonatan Axelsson konnten nachweisen, dass der Einfluss der Väter unabhängig davon ist, ob die Mütter geraucht haben oder nicht.

Die Forscherinnen und Forscher haben das Sperma von 104 jungen Männern im Alter zwischen 17 und 20 Jahren untersucht. Mittels eines Fragebogens gaben die Teilnehmenden Auskunft darüber, ob ihre Väter geraucht haben. Zusätzlich hatte das Team Zugang zu Blutproben der Mütter. Die Proben wurden während der Schwangerschaft entnommen. Darin konnte das Team die Konzentration von Cotinin ermitteln. Cotinin ist ein Abbauprodukt von Nikotin. Somit konnte das Team feststellen, ob die Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben und konnte diesen Umstand in die Auswertung mit einbeziehen.

51 Prozent geringere Spermienanzahl

Den Analysen zufolge war die Spermienkonzentration um 41 Prozent und die Spermienanzahl um 51 Prozent geringer, wenn die Väter der jungen Männer geraucht hatten. Über die Gründe hierfür kann das Forschungsteam jedoch nur spekulieren. Axelsson erklärt, dass sich die Keimzellen des Mannes, im Gegensatz zum mütterlichen Ei, ein Leben lang teilen. Oft würden sich dabei Mutationen im Moment der Zellteilung ereignen. Bei Mutationen kommt es zu Veränderungen an der DNA. Bekannt ist, dass Tabakrauch die DNA schädigt. Diese Schäden könnten dann mit den Spermien des Mannes an seine Nachkommen weitergegeben werden.

Frühere Studien hätten bereits Hinweise geliefert, dass die Nachkommen von rauchenden Männern mehr Mutationen in bestimmten Bereichen der DNA aufweisen und diese häufiger mit negativen gesundheitlichen Folgen in Zusammenhang stehen wie ein erhöhtes Risiko für Leukämie und Missbildungen.

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