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21.08.2003
Man muss nicht immer Alkohol trinken, um das Gefühl zu haben, beschwipst zu sein. Forscherinnen haben in einem Gedächtnisexperiment herausgefunden, dass allein der Glaube, Alkohol getrunken zu haben, ausreicht, um sich angetrunken zu fühlen und schlechtere Erinnerungsleistungen abzuliefern, als unter "nüchternen" Bedingungen.
Die Psychologinnen Seema Assefi und Dr. Maryanne Gary haben 148 Studenten und Studentinnen in zwei Gruppen aufgeteilt und ihnen in einer Bar-ähnlichen Atmosphäre Drinks serviert. Der einen Gruppe sagten sie, dass sie einen Wodka-Tonic trinken würden, der anderen Hälfte wurde mitgeteilt, nur Tonic-Water zu bekommen. Tatsächlich haben alle Studenten pures Tonic-Water getrunken. Bei der "Alkohol"-Gruppe wurde der Eindruck eines alkoholischen Drinks verstärkt, indem die Gläserränder mit Wodka-getränkten Limonen garniert wurden. Ob diese in den Drink getunkt wurden, ist leider nicht bekannt.
Während die Studenten und Studentinnen an ihren Drinks nippten sahen sie ein kurzes Video. Nach dem Video bekamen sie eine kurze Zusammenfassung des Films zu lesen, die für die eine Hälfte der Studenten irreführende Informationen, für die andere Hälfte korrekte Angaben enthielt. In einem anschließenden Multiple-Choice-Test wurden die Studenten aufgefordert, sich an Handlungsszenen aus dem Video zu erinnern, wobei sie die gelesenen Informationen unberücksichtigt lassen sollten.
Das erstaunliche Ergebnis lautet: "Die Teilnehmer, die glaubten, Alkohol getrunken zu haben, waren beeinflussbarer und lieferten schlechtere Augenzeugenberichte als diejenigen, die sich für nüchtern hielten", berichtet Assefi. "Tatsächlich verhielten sich die "Wodka und Tonic"-Studenten wie betrunken, einige zeigten sogar physische Anzeichen einer Intoxikation", fügt sie hinzu. Dr. Gary schlussfolgert: "Es hat sich gezeigt, dass allein der Glaube daran, (Alkohol) getrunken zu haben, dein Verhalten beeinflusst." So sollen die männlichen Studenten der "Alkohol"-Gruppe angefangen haben mit Seema Assefi zu flirten, während die weiblichen viel kicherten.
www.psychologicalscience.org
BBB News
Originalliteratur:
Assefi, S. & Garry, M. (2003). Absolut Memory Distortions: Alcohol Placebos Influence the Misinformation Effect. Psychological Science, No. 1, Vol. 14: pp. 77-80.
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