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29.06.2018
An der Supermarktkasse, am Kiosk oder an der Tankstelle sind sie kaum zu übersehen. Die bunte Welt der Zigarettenpackungen offeriert uns gleichzeitig die dunkle Seite des Rauchens. Schockbilder vermitteln auf teils drastische Art und Weise, was das Rauchen mit uns Menschen anstellt. Eine Studie der DAK-Gesundheit belegt, dass Schockbilder vor allem bei Jugendlichen wirken, die noch nie eine Zigarette angerührt haben.
Bild: CM_Design / photocase.de
Faulige Zähne, amputierte Beine oder ein Krebsgeschwür am Kehlkopf. Schockbilder auf Zigarettenpackungen sollen vor allem negative Emotionen auslösen und zur Entscheidung gegen das Rauchen beitragen. Frühere Studien zeigen, dass bildliche Warnhinweise - so die offizielle Bezeichnung - effizienter als reine Textbotschaften die Risiken des Tabakrauchens vermitteln. Doch welche Wirkung haben die Ekelbilder auf die Einstellungen von Jugendlichen gegenüber dem Rauchen?
Das Institut für Therapieforschung Nord ist dieser Frage im Auftrag der DAK-Gesundheit nachgegangen. Sie legten rund 7.000 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 10 drei Motive mit bildlichen Warnhinweisen vor und fragten sie nach ihren Emotionen und Einstellungen.
Die Bilder lösten unterschiedlich stark Ekel, Angst, Wut oder Traurigkeit aus. Den stärksten emotionalen Effekt erzielte das Motiv, auf dem ein aufgeschnittener Brustkorb den Blick auf eine schwarz verfärbte Lunge freigibt. Sowohl rauchende als auch nierauchende Jugendliche ekelten sich beim Anblick dieses Warnhinweises. Allerdings war der Effekt stärker bei den Jugendlichen, die noch nie eine Zigarette angerührt haben.
Um zu überprüfen, wie sich die Bilder auf die Neugier auswirken, Zigaretten zu rauchen, wurden Experimental- und Vergleichsgruppen gebildet. Jugendliche, die einer Experimentalgruppe zugewiesen wurden, bekamen erst Schockbilder zu sehen, bevor sie dazu befragt wurden, wie neugierig sie sind, Zigaretten zu rauchen. Bei den Vergleichsgruppen war die Reihenfolge umgekehrt. Erst wurden die Jugendlichen zu ihrem Interesse am Rauchen befragt und anschließend die Bilder vorgelegt.
Zwar haben die meisten der befragten Schülerinnen und Schüler die Schockbilder schon mal gesehen, der erneute Anblick zeigte aber eine unmittelbare Wirkung. 74 Prozent der Jugendlichen aus der Experimentalgruppe zeigten sich dem Rauchen gegenüber stark abgeneigt. In der Vergleichsgruppe waren es immerhin 71 Prozent, was den Ergebnissen zufolge aber einen signifikanten Unterschied darstellt.
Das Forschungsteam schlussfolgert, dass bildliche Warnhinweise im beträchtlichen Maße negative Emotionen wie Ekel, Wut oder Traurigkeit auslösen können. Vor allem bei nierauchenden Jugendlichen waren diese Effekte festzustellen. Schockbilder würden somit präventiv wirken und dazu beitragen, dass Jugendliche, die bislang noch nie Zigaretten angerührt haben, dies auch in der Zukunft nicht tun werden.
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