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02.01.2009
Einige Studien liefern Hinweise darauf, dass Personen mit intensivem Cannabiskonsum Schlafprobleme entwickeln, wenn sie den Konsum einstellen. Die Ergebnisse beziehen sich allerdings in den meisten Fällen auf Selbstangaben. Im Schlaflabor wurde nun überprüft, inwiefern sich die Schlafqualität von abstinenten Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten tatsächlich von der einer Kontrollgruppe unterscheidet.
Schlafprobleme zählen zu den häufig genannten und den am längsten andauernden Symptomen, die beim Entzug von Cannabis berichtet werden. Um die Schlafqualität objektiv messen zu können, hat eine Forschungsgruppe um Karen Bolla 17 Cannabiskonsumierende in zwei aufeinanderfolgenden Nächten im Schlaflabor übernachten lassen. Die Untersuchungspersonen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren konsumierten im Schnitt seit 5 Jahren Cannabis, fast alle täglich. Zum Vergleich wurden 14 Kontrollpersonen herangezogen. Die Personen der Cannabisgruppe durften zwar in den Tagen vor der Untersuchung, aber nicht im Schlaflabor Cannabis konsumieren. Sie mussten also nüchtern zu Bett gehen.
Den Ergebnissen zufolge brauchten die Cannabiskonsumierenden länger zum Einschlafen, wachten nachts häufiger auf und hatten eine kürzere Schlafdauer sowie weniger Tiefschlafphasen als die Personen der Kontrollgruppe. Insgesamt war die Schlafeffizienz bei den Cannabiskonsumierenden deutlich vermindert. Im Kontrast zu den Erwartungen an die Studie standen allerdings weder die Dauer noch das Ausmaß des vorhergehenden Cannabiskonsums in Zusammenhang mit den Schlafdefiziten. Auch die Intensität anderer Entzugssymptome ließ keinen Zusammenhang zu den Schlafproblemen erkennen.
Anzumerken ist, dass die Schlafqualität in der Cannabisgruppe in der zweiten Nacht weiter abnahm. Nach Angaben der Autorinnen und Autoren der Studie sei dies eher ungewöhnlich, da sich die Untersuchungspersonen normalerweise an die Bedingungen im Schlaflabor gewöhnen würden. Vermutlich könne dieses Ergebnis als Zeichen für die ansteigende Intensität des Cannabisentzugs gewertet werden.
Die Forschungsgruppe schreibt in ihrem Artikel, dass es angesichts der Ergebnisse wichtig sei, bei der Behandlung einer Cannabisabhängigkeit auch auf die Verbesserung der Schlafqualität zu achten. Denn die meisten Probandinnen und Probanden der Cannabisgruppe gaben an, üblicherweise vor dem Schlafengehen zu kiffen, um besser einschlafen zu können. Ohne diese Einschlafhilfe bestehe daher die Gefahr eines Rückfalls.
Quelle:
Bolla, K., Lesage, S., Gamaldo, C., Neubauer, D., Funderburk, F., Cadet, J., David, M., Verdejo-Garcia & Benbrook, A. (2008). Sleep Disturbance in Heavy Marijuana Users. Sleep, 31, 901-908. Artikel
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