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12.02.2010
Ecstasy ist als Partydroge bekannt. Doch die meisten Personen belassen es beim Feiern nicht bei einer Pille, sondern betreiben Mischkonsum mit anderen Drogen. Meist wird zusätzlich Alkohol getrunken. Doch die Mischung kann den Körper stärker belasten, als beide Substanzen allein.
Welche Auswirkungen Ecstasy auf den Körper hat, ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Dabei wird meist mit viel Aufwand versucht herauszufinden, welche Folgen sich ausschließlich auf den Konsum von Ecstasy zurückführen lassen. Die meisten dieser Studien haben jedoch ein Problem: Ecstasykonsumierende nehmen in der Regel auch andere Drogen, oft zur selben Zeit. In den meisten Fällen ist Alkohol mit dabei.
Ein französisch-amerikanisches Forschungsteam um Jean-Christophe Cassel von der Universität Straßburg ist daher der Frage nachgegangen, welche Wechselwirkungen sich durch die Kombination von Alkohol und Ecstasy ergeben. Um es vorweg zu nehmen: Bislang ist wissenschaftlich noch nicht viel dazu zu sagen. Doch das, was Cassel und sein Team im Rahmen eines kurzen Übersichtsartikels zusammengetragen haben, dürfte insbesondere für Personen, die beide Substanzen zum Feiern benutzen, von Interesse sein.
So scheint die Umgebungstemperatur einen wichtigen Einfluss auf die Wirkung beider Drogen zu haben. Ein bekanntes Risiko des Ecstasykonsum ist die Erhöhung der Körpertemperatur, die zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufkollaps führen kann. Alkohol habe den bisherigen Erkenntnissen zufolge einen hemmenden Effekt auf die Temperaturerhöhung. Klingt erst mal positiv. Doch unter heißen Bedingungen, wie sie oft in vollen, engen Clubs vorherrschen, bleibt dieser Effekt aus. Wer zudem häufiger Ecstasy konsumiert, wird ebenfalls nicht von dem temperatursenkenden Alkoholeffekt profitieren, denn dem Forschungsbericht zufolge, bleibe dieser Effekt bereits am zweiten Tag des Konsums aus.
Ebenfalls mit der Körpertemperatur in Zusammenhang steht die leberschädigende Wirkung des Mischkonsums. Eine portugiesische Forschungsgruppe hat an Leberzellkulturen nachweisen können, dass Alkohol und Ecstasy deutlich stärker zum Absterben von Leberzellen beitragen als beide Substanzen allein. Dieser Effekt nehme nach Angaben der Autorinnen und Autoren „dramatisch“ zu, wenn die Temperatur auf 40,5 °C erhöht wird. Wer sich unter dem Einfluss von Alkohol und Ecstasy schweißtreibendem Tanzen hingibt, riskiert somit in besonderem Maße, seine Leber zu schädigen.
Quelle:
Mohamed, W. M. Y., Hamida, S. B., Pereira de Vasconcelos, A., Cassel, J.-C. & Jones, B.C. (2009). Interactions between 3,4-Methylenedioxymethamphetamine and Ethanol in Humans and Rodents. Neuropsychobiology, 60, 188-194
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