Rauchstopp erleichtert Abstinenz beim Ausstieg aus Drogenkonsum

24.03.2017

Für Drogenabhängige ist der Ausstieg aus dem Drogenkonsum keine leichte Sache. Eine aktuelle Studie hat aufgezeigt, dass sie ihre Chancen auf eine dauerhafte Abstinenz erhöhen können, wenn sie gleichzeitig auch das Zigarettenrauchen aufgeben.

Nahaufnahme einer ausgedrückten Zigarettenkippe auf Asphalt

Bild: matole / photocase.com

Wenn Drogenabhängige sich in Behandlung begeben, wird meist die Abstinenz angezielt. Viele rauchen allerdings auch Zigaretten. Gleichzeitig mit dem Tabakrauchen aufzuhören, das erscheint den meisten Betroffenen aber als „zu schwierig“, wie Studienleiterin Renee Goodwin erklärt. Doch wie die Ergebnisse einer Wiederholungsbefragung zeigen, tun sie sich damit keinen Gefallen.

Goodwin und ihr Team haben über 5.000 Personen zweimal im Abstand von drei Jahren befragt. Alle Beteiligten waren früher einmal drogenabhängig oder haben Drogenmissbrauch betrieben. Zur ersten Befragung waren sie aber seit mindestens einem Jahr abstinent. Einige der Befragten rauchten Zigaretten, andere haben erst zwischen den Befragungen angefangen zu rauchen oder haben in der Zwischenzeit damit aufgehört.

Drei Jahre später zeigte sich, dass 11 Prozent der Personen, die durchgängig geraucht haben, wieder zu Drogen gegriffen haben. Von den Teilnehmenden, die in der Zwischenzeit das Rauchen aufgegeben haben, haben jedoch nur 7,5 Prozent wieder angefangen, Drogen zu konsumieren. Die niedrigste Quote hatten Personen, die nie Zigaretten geraucht haben. Lediglich 6,6 Prozent von ihnen haben wieder Drogen konsumiert.

Doppelt so hohes Rückfallrisiko für Raucherinnen und Raucher

Einige der Teilnehmenden sind durch den erneuten Drogenkonsum wieder in das alte abhängige oder missbräuchliche Konsummuster zurückgefallen. Nach Einbezug weiterer Risikofaktoren wie psychiatrische Erkrankungen oder Alkoholprobleme kommt das Forschungsteam in seiner Analyse zu dem Schluss: Personen, die das Rauchen nicht einstellen, haben ein doppelt so hohes Risiko für einen Rückfall in die Drogenabhängigkeit wie Personen, die aus dem Rauchen ausgestiegen sind.

„Ein Rauchausstieg wird jedermanns Gesundheit verbessern“, erklärt Erstautorin Andrea Weinberger. „Aber unsere Studie zeigt, dass der Ausstieg aus dem Zigarettenrauchen besonders wichtig sein könnte für Erwachsene, die aus dem Konsum illegaler Drogen ausgestiegen sind, weil es ihnen hilft, abstinent zu bleiben.“

Das Forschungsteam schlägt daher vor, dass in der Behandlung der Drogenabhängigkeit auch der Ausstieg aus dem Tabakrauchen in Betracht gezogen werden sollte. Dies mag zwar anfänglich schwierig erscheinen. Langfristig würden die Betroffenen aber davon profitieren.


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