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02.11.2022
Tabakrauchen ist bekanntermaßen ungesund. Eine Studie aus Südkorea zeigt auf, dass das Rauchen auch mit einer verminderten Schlafqualität in Zusammenhang steht.
Bild: franz12 /istockphoto.com
Der Wecker bimmelt. Ein neuer Tag beginnt. Ob wir frisch erholt dem Tag entgegensehen oder uns müde und schlapp aus dem Bett quälen, hängt vor allem davon ab, wie gut wir schlafen. Ein erholsamer Schlaf ist nicht nur für unser psychisches Wohlbefinden wichtig. Bei längerfristigen Schlafproblemen leidet auch unsere körperliche Gesundheit.
Von Schlafproblemen sprechen Menschen, wenn sie sehr lange brauchen, um einzuschlafen oder nachts häufig aufwachen und lange wach liegen. Menschen empfinden es auch als belastend, wenn sie viel zu früh aufwachen und nicht wieder einschlafen können. Gelegentliche Schlafprobleme sind durchaus normal. Eine Schlafstörung liegt dann vor, wenn Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum auftreten und die Lebensqualität beeinträchtigt ist.
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die den Schlaf stören können. Sorgen und Stress gehören dazu, ebenso wie der Konsum von Alkohol und anderen Drogen. Auch das Tabakrauchen ist seit Längerem im Verdacht, den Schlaf zu stören. Einen Beleg hierfür liefert eine große Studie aus Südkorea.
Über 170.000 Bewohnerinnen und Bewohner Südkoreas haben Angaben zum Rauchen und zu ihrer Schlafqualität gemacht. Den Ergebnissen zufolge gibt es einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und der Schlafqualität. Im Vergleich zu Personen, die nie geraucht haben, berichten aktuelle, aber auch ehemalige Raucherinnen und Raucher von einer schlechteren Schlafqualität. Besonders stark betroffen sind junge Erwachsene im Alter zwischen 19 und 29 Jahren. Frauen waren stärker betroffen als Männer.
Warum das so ist, dazu kann die Studie zwar keine Antwort liefern. Das Forschungsteam nennt aber eine Reihe möglicher Mechanismen, die den Schlaf stören. So hat Nikotin eine stimulierende Wirkung. Liegt die letzte Zigarette vor dem Schlafengehen nicht weit genug zurück, könne Nikotin den Körper daran hindern, in den Schlaf zu finden. Auch gäbe es Belege dafür, dass Rauchen den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus unseres Körpers stört.
Bei einer starken Nikotinabhängigkeit können sich im Schlaf Entzugserscheinungen einstellen und zum Aufwachen führen. Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn eine Person das Rauchen aufgeben will. Es gibt auch Medikamente wie Vareniclin oder Bupropion, die den Rauchausstieg unterstützen. Zu den Nebenwirkungen gehören allerdings Schlafstörungen.
Der Rauchausstieg ist in jedem Falle empfehlenswert, auch wenn kurzfristig die Schlafqualität leidet. Entzugserscheinungen sind nicht von Dauer. Hilfe beim Rauchausstieg bietet das kostenfreie Programm rauchfrei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Neben dem Rauchausstieg ist es für einen guten Schlaf empfehlenswert, Gewohnheiten rund um den Schlaf zu ändern. Unter dem Begriff Schlafhygiene werden Maßnahmen zusammengefasst, die eine schlaffördernde Wirkung haben. Beispielsweise ist es sinnvoll, eine Weile vor dem Schlafengehen nicht auf das Smartphone oder andere Bildschirme zu schauen. Etwa 4 bis 6 Stunden vor dem Schlafengehen sollten kein Alkohol, Kaffee, Tee oder andere anregende Mittel getrunken werden. Weitere Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität gibt es unter gesundheitsinformationen.de.
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