Rauchende versterben oft ohne Vorwarnung

09.02.2022

Raucherinnen und Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, vorzeitig und ohne vorherige Warnsignale an einer Herz-Kreislauferkrankung zu versterben. Das ist eines der Ergebnisse einer großen Studie aus den USA.

Bild: American Heart Association

Der Tod kommt oft ohne Vorwarnung. Zwar ist den meisten Menschen bewusst, dass das Rauchen ihr Leben verkürzt. Was sich viele Raucherinnen und Raucher aber vermutlich nicht so klar vor Augen führen: Oftmals sterben sie an einer Herz-Kreislauferkrankung ohne vorherige Warnsignale. Zu den Herz-Kreislauferkrankungen zählen vor allem Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche.

Eine Studie aus den USA hat damit neue Erkenntnisse für ein altbekanntes Phänomen geliefert. „Die meisten Menschen sind sich der mit dem Rauchen verbundenen Lungenkrebsrisiken bewusst“, erklärt Studienleiterin Sadiya Khan, „aber viele Raucherinnen und Raucher wissen nicht, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, größer ist als die, an Lungenkrebs zu sterben.“

Sadiya Khan und ihr Team haben neun Kohortenstudien zusammengefasst. Insgesamt waren über 100.000 Erwachsene im Alter zwischen 20 und 79 Jahren daran beteiligt. Bei der Erstbefragung hatte keine Person eine Herz-Kreislauferkrankung. Über einen Zeitraum von 10 bis 25 Jahre erfolgten Nachuntersuchungen, in denen wiederholt der Gesundheitszustand der Teilnehmenden ermittelt oder die Todesursache festgehalten wurde.

Raucherinnen und Raucher sterben durchschnittlich fünf Jahre früher

Generell steigt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen mit zunehmendem Alter. Die Ergebnisse der umfassenden Datenanalyse machen jedoch deutlich, dass Raucherinnen und Raucher in allen Altersgruppen ein höheres Risiko haben, vorzeitig an Herz-Kreislauferkrankungen zu versterben.

Raucherinnen und Raucher erkranken im Schnitt fünf Jahre früher als nichtrauchende Personen. Schon junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 39 Jahren haben als Raucherinnen und Raucher ein doppelt so hohes Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu versterben, wie Gleichaltrige, die nicht rauchen. Junge Männer haben vor allem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, junge Frauen eher für Schlaganfall und Herzschwäche.

„Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieser Analyse ist, dass eine erstmalig auftretende Herz-Kreislauf-Erkrankung bei Raucherinnen und Rauchern mit größerer Wahrscheinlichkeit auch tödlich verläuft“, erklärt Khan. „Wahrscheinlich ist, dass Rauchende an einer Herzerkrankung sterben, noch bevor sie wissen, dass sie eine Herzerkrankung haben.“

 

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