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12.05.2021
Kurzfristig können bei einem Rauchstopp Entzugssymptome auftreten. Doch auf lange Sicht verbessert sich die psychische Gesundheit nach dem Ausstieg aus dem Rauchen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen wissenschaftlichen Übersichtsarbeit.
Bild: Adrian Rodriguez / photocase.de
Oft reicht schon eine einzige Zigarette und der Grundstein für eine Abhängigkeit ist gelegt. Im Körper löst der Wirkstoff Nikotin eine Reihe von biochemischen Prozessen aus. Der Haupteffekt wird vermutlich über den Botenstoff Dopamin vermittelt. Raucherinnen und Raucher erleben dies als kurzfristiges Wohlgefühl. Langfristig ist das Rauchen jedoch sehr schädlich für den Körper. Auch die psychische Gesundheit ist gefährdet. So erhöht Rauchen das Risiko für Depressionen.
Raucherinnen und Raucher entwickeln zudem eine Reihe von Gewohnheiten rund um das Rauchen. Oftmals gehört dazu auch das gemeinsame Rauchen mit anderen Menschen. Die Vorstellung, dauerhaft auf Zigaretten verzichten zu müssen, löst nicht selten Unbehagen aus. Kurzfristig können Entzugssymptome die Laune vermiesen. Manche Raucherinnen und Raucher haben auch Sorge, dass sich der Rauchausstieg ungünstig auf ihre sozialen Beziehungen auswirken könnte.
Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit entkräftet nun diese Befürchtungen. Studienleiterin Gemma Taylor und ihr Team haben insgesamt 102 Einzelstudien in ihrer Analyse einbezogen. In den Studien waren rund 170.000 Raucherinnen und Raucher beteiligt, die die Absicht hatten, mit dem Rauchen aufzuhören. In unterschiedlichen Nachbefragungsintervallen wurden die Beteiligten zu ihrem Befinden befragt. Das kürzeste Zeitfenster betrug sechs Wochen, manche Studien haben bis zu sechs Jahre später Nachbefragungen durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen: Raucherinnen und Raucher, denen es gelungen ist, dauerhaft auf Zigaretten zu verzichten, fühlten sich besser als Personen, die weiter geraucht haben. Sie waren weniger depressiv und hatten weniger Angstprobleme. Generell waren die ehemaligen Raucherinnen und Raucher weniger anfällig für Stress und schätzten ihre psychische Lebensqualität höher ein.
Gleichzeitig zeigte sich keine bedeutsame Veränderung in der Qualität der sozialen Beziehungen. Auf den Freundes- und Bekanntenkreis hatte der Rauchausstieg somit kaum einen Einfluss. Die Studien legen sogar den Schluss nahe, dass die soziale Lebensqualität in der Tendenz etwas besser wird.
Aus Sicht der Forscherinnen und Forscher ist damit klar: Auch wenn das Aufhören mit dem Rauchen zunächst Stress auslösen mag, langfristig dürfen Raucherinnen und Raucher eine Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit erwarten, ohne negative Auswirkungen auf ihre soziale Lebensqualität.
Quellen:
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