Levamisol im Urin von Kokainkonsumierenden nachgewiesen

03.08.2018

Bei Kokainkonsumierenden einer australischen Studie konnte in drei von vier Urinproben das Wurmmittel Levamisol nachgewiesen werden.

Mann zieht weißes Pulver mit einem Röhrchen in die Nase

Bild: Kzenon / Fotolia.com

Bei Schafen und Pferden wird es als Mittel gegen Darmparasiten eingesetzt. Hersteller von illegalen Drogen nutzen es zum Strecken von Kokain. Berichten zufolge sind bis zu 80 Prozent des illegal produzierten Kokains in den USA mit Levamisol verschnitten. Da ein Großteil der Streckmittel bereits in den südamerikanischen Produktionsländern zugesetzt wird, dürfte Kokain weltweit mit Levamisol verschnitten sein.

Ein Forschungsteam aus Australien hat nun untersucht, ob Levamisol auch im Urin von Kokainkonsumierenden nachweisbar ist. Dazu wurden 3.665 Urinproben, die im Rahmen standardmäßig durchgeführter Drogenscreenings analysiert wurden, auf das Vorhandensein von Levamisol getestet.

75 Prozent der Urinproben positiv auf Levamisol getestet

61 Urinproben enthielten Kokain. Dem Forschungsteam standen jedoch nur 36 Proben zur weiteren Analyse zur Verfügung. Von diesen konnte in 27 Proben bzw. in 75 Prozent der untersuchten Fälle Levamisol nachgewiesen werden. Die Tatsache, dass in 25 Prozent der Proben kein Levamisol gefunden wurde, könnte nach Einschätzung des Forschungsteams auch auf den Umstand zurückgeführt werden, dass Levamisol nur vier Stunden nach dem Konsum im Urin nachweisbar ist.

In keiner Probe, die negativ auf Kokain getestet wurde, ist Levamisol entdeckt worden. Dies spricht dafür, dass als Quelle von Levamisol tatsächlich ausschließlich illegales Kokain zu nennen ist.

Gefährliche Nebenwirkungen von Levamisol

Levamisol wird häufig als Streckmittel verwendet, weil es billig und vergleichsweise leicht zu beschaffen sei, erklärt das Forschungsteam. Levamisol wird im Körper zu Aminorex umgewandelt, das eine ähnlich stimulierende Wirkung wie Kokain hat. In den 1960er Jahren wurde der Wirkstoff Aminorex in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Appetithemmer vermarktet. Wegen schwerer Nebenwirkungen musste der Wirkstoff 1972 aber wieder vom Markt genommen werden.

Der Konsum von Levaminsol kann verheerende gesundheitliche Folgen haben. Am gefährlichsten ist die Agranulozytose. Dabei werden Zellen des Immunsystems zerstört. Virale oder bakterielle Infektionen können sich dann schnell und ungehindert ausbreiten und schlimmstenfalls zum Tod führen.

Quelle:
Pope, J. D., Drummer, O. H. & Schneider, H. G. (2018). The cocaine cutting agent levamisole is frequently detected in cocaine users. Chemical Pathology, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0031302518300837.


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