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23.08.2005
Laut einer aktuellen Studie der University of Pittsburgh verändert Kokainkonsum wichtige Verbindungen zwischen Gehirnarealen, die für das Lernen zuständig sind. Das könnte erklären, warum sich Kokainabhängige häufig unangepasst und auffällig verhalten.
Die Wissenschaftler Yuriori Goto und Anthony Grace untersuchten die Verbindungen zwischen zwei Hirnregionen: Eine Region, die den präfrontalen Kortex und den Hippocampus umfasst, ist am Lernen, der Informationsverarbeitung und dem Gedächtnis beteiligt. Der zweite Bereich, der Nucleus accumbens im Limbischen System, ist für Emotionen, die Suche nach Vergnügen und Belohnung zuständig. Aktive Verbindungen zwischen diesen Hirnzentren gewährleisten das so genannte adaptive Verhalten, also die Fähigkeit, sein Verhalten an verändernde Situationen anzupassen.
In einem Tierversuch haben die Forscher das Verhalten von Ratten beobachtet, die sich verändernden Bedingungen in einem Labyrinth anpassen mussten. Zuvor hatte die Hälfte der Tiere an mehreren Tagen Kokain verabreicht bekommen. Die Kokain-Ratten lernten zwar in einem ersten Versuch schneller, den Weg zu einer Belohnung zu finden, als die übrigen Nager. Es fiel ihnen aber schwer, das einmal gelernte Verhalten zugunsten einer neuen Strategie wieder aufzugeben. Als das Labyrinth verändert wurde, hatten die kokainfreien Ratten die Nase vorn und fanden sich schneller in der neuen Umgebung zurecht.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Verbindungen zwischen den beiden relevanten Hirnregionen infolge der Kokaingabe unterbrochen und das Limbische System überstimuliert wurde. Ähnliche Veränderungen könnten, so die Forscher, auch beim Menschen auftreten. „Das könnte erklären, warum Kokainabhängige sich eher an Vergnügen orientieren als an anderen Zielen und warum sie in ihrer Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, beeinträchtigt sind“, vermutet Grace.
Quellen:
Goto, Y. & Grace, A. A. (2005). Dopamine-Dependent Interactions between Limbic and Prefrontal Cortical Plasticity in the Nucleus Accumbens: Disruption by Cocaine Sensitization. Neuron, 47, 255-266. Artikel
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