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06.11.2024
Ein bösartiger Tumor wird auch als Krebs bezeichnet. Der Konsum von Kokain steht einer aktuellen Studie zufolge mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich in Zusammenhang.
Bild: LightFieldStudios / iStock.com
Krebs entsteht durch ungebremste Zellteilung. Eigentlich „weiß“ jede Zelle, welchen Platz sie im Körper einzunehmen hat. Wenn Körperzellen sich jedoch unkontrolliert vermehren und nicht mehr „wissen“, wann sie damit aufhören sollen, werden sie zu Tumorzellen. Wandern Tumorzellen in andere Bereiche des Körpers, spricht man von einem bösartigen Tumor oder von Krebs.
Meist ist beschädigtes Erbgut Auslöser für die Krebserkrankung. Aber auch ein ungesunder Lebensstil hat Einfluss auf das Krebsrisiko. So steht der Konsum von Kokain im Verdacht, das Risiko für Kopf-Hals-Tumore zu erhöhen. Das betrifft unter anderem Krebserkrankungen der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes oder der Nase. Ein Forschungsteam aus den USA hat drei Fall-Kontroll-Studien zusammengefasst, um den Verdacht näher zu untersuchen.
Die Daten von insgesamt 1.639 Personen mit Kopf-Hals-Tumoren sind in die Studie eingeflossen. Diese „Fälle“ wurden mit 2.506 Kontrollpersonen abgeglichen, die nicht an Krebs erkrankt waren. Alle Beteiligten sind befragt worden, ob und wie oft sie bisher im Leben Kokain konsumiert hatten.
Das Ergebnis lautet: Zwischen Kokainkonsum und Kopf-Hals-Tumoren gibt es einen schwachen bis mittelstarken Zusammenhang. Bei häufigem Konsum war das Risiko tendenziell höher. Dies gilt auch, wenn der ohnehin schädliche Einfluss von Tabak und Alkohol berücksichtigt wird. Jedoch hat die Studie keinen bedeutsamen Zusammenhang nachweisen können, wenn die Person weder Tabak rauchte noch Alkohol trank. Ein Grund hierfür könnte der Umstand sein, dass nichttrinkende und nichtrauchende Person generell weniger Kokain konsumieren.
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass Kokainkonsum das ohnehin vorhandene Krebsrisiko durch Alkohol und Tabak nochmals erhöht. Unklar ist jedoch, ob das erhöhte Krebsrisiko durch Kokain selbst erzeugt wird oder erst durch die Kombination von Kokain mit Alkohol und Tabak. Eine direkte Wirkung sei zumindest denkbar. Tierstudien und Untersuchungen mit menschlichen Zellen hätten Hinweise dafür geliefert, dass Kokain das Erbgut von Zellen schädigen kann.
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