Kinder abhängigkranker Eltern besonders gefährdet

28.02.2003

Die Katholische Fachhochschule NRW, hat auf der Fachtagung "Suchtfalle Familie" vom Landschaftsverband Rheinland (LRV) neue Ergebnisse hierzu vorgestellt.

Demnach wachsen bundesweit etwa 4,5 Millionen Kinder mit einem an einer Abhängigkeit erkrankten Elternteil auf. Von diesen Kindern entwickelt ca. 30% später selber eine Abhängigkeit. Laut Professor Michael Klein ist das Risiko, von legalen Drogen wie Alkohol und Tabak abhängig zu werden, bei diesen Kindern um das Sechsfache höher als unbelasteten Kindern.

Diese Kinder brauchen genauso dringend Hilfe wie ihre Eltern, fordert Michael Brederode vom LRV. Sie machen zum Teil extreme Erfahrungen, wenn Vater oder Mutter abwechselnd schuldbewusst, gleichgültig und teilweise auch gewalttätig sind. Normalerweise kümmern sich die Eltern um ihre Kinder. "In suchtbelasteten Familien kehrt sich dieses Verantwortungsverhältnis um", sagte Professor Klein. Die Kinder würden die Verantwortung für die Eltern übernehmen und versuchen gleichzeitig nach außen hin ein heiles Bild der Familie aufrecht zu erhalten.

Dabei kommt nicht nur den Hausärzten eine große Bedeutung durch die Vermittlung an Beratungsstellen zu, sondern auch den Therapeuten. Kindern von Abhängigen, die in einer Klinik zum Entzug sind, müssen von den Therapeuten im Auge behalten werden. So wären in Deutschland 300.000 Kinder erreichbar.


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