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10.06.2011
Jetzt macht die niederländische Regierung ernst. Das Kabinett hat angekündigt, alle Coffee-Shops, in denen Cannabis verkauft wird, zu geschlossenen Clubs umzuwandeln. Eintritt haben dann nur noch Niederländer - ab Ende des Sommers.
Bild: cotesebastien / iStockphoto.com
Die liberalen Zeiten sind zwar noch nicht ganz vorbei, aber der Wind weht nun offenbar härter in den Niederlanden, zumindest für Kiffer. Mit einem „Kiffverbot“ im Amsterdamer Vergnügungsviertel De Baarsjes fing es an. 50 Euro wurden demjenigen angedroht, der sich in aller Öffentlichkeit einen Joint anzündet. 2006 wurde es eingeführt, weil sich die Anwohner von den ständigen Nebelschwaden belästigt fühlten. Die Stadt Maastricht war noch einen Schritt weitergegangen und hat allen Ausländern den Zutritt zu den Coffee-Shops verboten. Der Betreiber des Coffee-Shops „Easy Going“ ist gegen das Verbot bis vor den Europäische Gerichtshof gezogen, und hat verloren. Im Herbst dieses Jahres soll das Zutrittsverbot nun für Ausländer in allen Coffee-Shops gelten.
Das niederländische Kabinett hat beschlossen, dass alle Coffee-Shops zu Privatclubs umgewandelt werden und der Zutritt nur mit Mitgliedskarte möglich sein wird. Die Karte kann nur von Bürgerinnen und Bürgern mit niederländischem Ausweis erworben werden. Jeder Coffee-Shop wird voraussichtlich maximal 1.500 Mitgliedskarten vergeben dürfen. Der Verkauf ist ohnehin schon auf fünf Gramm Haschisch oder Marihuana pro Person und Tag beschränkt.
Das Kabinett erhofft sich davon einen deutlichen Rückgang des Drogentourismus, da es sich für Ausländer nicht mehr lohnen würde, in die Niederlande zu reisen, um dort in Coffeeshops Cannabis zu erwerben. In der Pressemitteilung heißt es lapidar: „Viele von ihnen können ja den illegalen Markt in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung nutzen.“ Man werde aber die Entwicklung nach Einführung der neuen Regelung beobachten. Dabei spielen vermutlich Befürchtungen eine Rolle, dass sich der Schwarzmarkt in den Niederlanden wieder ausbreiten könnte.
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