Jugendliche sind sich der Risiken des Mischkonsums oft nicht bewusst

23.11.2022

Mischkonsum kann fatale Folgen haben. Jugendliche sind sich dessen aber nicht in vollem Umfang bewusst, wie eine Studie aus der Schweiz nahelegt.

Bild: Stadtratte / istockphoto.com

Speed zum Aufputschen, Alkohol für die gute Laune, Cannabis zum Runterkommen. Manche Menschen mischen Drogen mehr oder weniger gezielt, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Andere konsumieren spontan mehrere Substanzen, ohne groß drüber nachzudenken. Beides kann fatale Folgen haben. Einem Bericht zufolge sind in der Schweiz seit 2018 mindestens 33 Jugendliche nach Mischkonsum gestorben.

Unter der Leitung von Corina Salis Gross untersucht ein Team des Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung der Universität Zürich den Mischkonsum unter 14- bis 20-Jährigen. Derzeit liegen erste Zwischenergebnisse der Studie vor.

Häufig Konsum von mehr als zwei Substanzen

Die Studienergebnisse legen nahe, dass viele Jugendliche sich der tatsächlichen Risiken nicht in vollem Umfang bewusst sind. Etwa die Hälfte der Befragten habe angegeben, meistens mehr als zwei Substanzen zu konsumieren, wenn sie Mischkonsum betreiben. Der Mischkonsum erfolge häufig spontan. Den jungen Menschen fehle dann meist die Zeit, sich vor dem Konsum über die Risiken zu informieren.

Gleichzeitig würden sich viele Jugendliche aber als gut informiert bezeichnen. Nach Aussagen des Forschungsteams sei dennoch unklar, inwiefern die genannten Informationsquellen wie YouTube seriöse Informationen vermitteln.

Angst vor Strafe in Notfallsituation

In kritischen Situationen, wenn es zu einem Notfall kommt, würden Jugendliche teilweise darauf verzichten, Hilfe zu holen. Als Grund wird die Angst vor Strafe wegen des Drogenkonsums genannt oder weil sie befürchten, die Kosten der Behandlung tragen zu müssen.

Problematisch sei zudem, dass einige der Befragten angeben, Substanzen zu mischen, um Ängste oder andere negative Gefühle zu lindern. Junge Menschen sollten daher motiviert werden, sich nicht nur besser zu informieren, sondern auch professionelle Hilfe bei Problemlagen zu nutzen.

Kostenlose professionelle Hilfe bei Fragen zum Drogenkonsum

Hilfe bei Fragen zum Drogenkonsum gibt es in einer Beratungsstelle vor Ort oder auch online. Beraterinnen und Berater unterliegen der Schweigepflicht. Suchtberatung ist immer kostenlos.

 

Quelle:

Pressemitteilung Universität Zürich (27.10.2022)


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