Home > News > Aktuelle Meldungen > In den USA steigt das Einstiegsalter in den Drogenkonsum
15.04.2020
Bei den meisten Drogen geht es aufwärts, zumindest was das Einstiegsalter betrifft. Jährliche Befragungen in den USA lege nahe, dass junge Menschen immer später Drogen probieren.
Bild: es.war.einmal / photocase.de
Das Gehirn Jugendlicher gleicht einer Baustelle. Neue Verbindungen werden aufgebaut, nicht mehr benötigte Zellen abgebaut. Der Lebenswandel beeinflusst diesen Prozess. Konsumieren Jugendliche psychoaktive Substanzen, geschieht dies somit in einer für die Gehirnentwicklung kritischen Phase. Darauf verweisen Karl Alcover und Christopher Thompson in ihrer Studie zum Einstiegsalter in den Drogenkonsum.
Erfreulicherweise vermelden die Forscher, dass junge Menschen immer später erstmals Drogen konsumieren. Alcover und Thompson haben untersucht, wie sich das Einstiegsalter in den Drogenkonsum zwischen 2004 und 2017 in den USA verändert hat. Dazu haben sie jährlich durchgeführte repräsentative Befragungen ausgewertet. Über 300.000 junge Menschen im Alter zwischen 12 und 21 Jahren waren daran beteiligt. Von diesen hatten zum Zeitpunkt der Befragung rund 84.000 erstmals eine psychoaktive Substanz konsumiert.
Das Ergebnis weist einen klaren Trend auf: Bei 12 von 18 untersuchten Substanzen stellten die Forscher einen ansteigenden Trend beim erstmaligen Konsum fest. So stieg beispielsweise das Einstiegsalter für Zigaretten von 16 auf 17 Jahren oder für Kokain von 17 auf beinahe 19 Jahre. Das Einstiegsalter stieg auch für Alkohol, Ecstasy, LSD, andere Halluzinogene, Heroin, Marihuana, Schnüffelstoffe, Stimulanzien, Zigarren und rauchlose Tabakprodukte. Keine Veränderungen zeigten sich bei Crack, Methamphetamin, Opioiden, PCP, Schlafmitteln und Beruhigungsmitteln.
„Dies ist eine großartige Nachricht“, erklärt Alcover. Eine Verzögerung des erstmaligen Drogenkonsums verhindere den frühen Kontakt, der mit einer Vielzahl von negativen gesundheitlichen Folgen verbunden sei.
Warum junge Menschen immer später Drogen nehmen, darüber kann die Studie allerdings keine Aussagen machen. Denkbar sei nach Einschätzung von Alcover, dass die Prävention Wirkung zeigt.
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