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28.08.2019
Ein Schnappschuss von der letzten Party kann lustig sein oder peinlich. Eine US-Studie mit jungen Erwachsenen zeigt auf, dass sie auch im Drogenrausch Postings auf sozialen Netzwerken hochladen – und es häufig hinterher bereuen.
Bild: Joshua Resnick / Fotolia.com
Tipp, tipp und schon ist es online. Ein neues Posting auf Instagram, Facebook oder Snapchat ist meist nur wenige Klicks entfernt. Ein Foto von der Party kann blitzschnell hochgeladen und so einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Manche jungen Erwachsenen tun dies offenbar auch im Drogenrausch, wie ein Forschungsteam der New York University herausgefunden hat.
Studienleiter Joseph Palamar und sein Team haben über tausend Männer und Frauen vor dem Eingang zu einem Club oder einem Festival zu ihrem Drogenkonsum und ihren Social-Media-Aktivitäten befragt. 872 Befragte gaben an, Erfahrung mit mindestens einer illegalen Droge zu haben. Knapp zwei Drittel haben im letzten Monat Cannabis konsumiert. Etwa eine von fünf Personen hat Ecstasy, 15 Prozent haben Kokain und 7 Prozent haben Ketamin konsumiert.
Rund ein Drittel der Befragten hat zugegeben, schon einmal ein Posting auf einer Social-Media-Plattform hochgeladen zu haben, während er oder sie „high“ war, also unter dem Einfluss einer oder mehrerer Drogen. Fast die Hälfte von ihnen hatte im Rausch für ein Foto posiert. Etwa jede dritte Person hat dies im Nachhinein allerdings bereut.
Frauen waren den Ergebnissen zufolge deutlich häufiger betroffen. 44 Prozent der weiblichen Befragten hatte schon mal im Rausch etwas gepostet, aber nur 28 Prozent der Männer. Vor allem beim Konsum von Cannabis ist die Gefahr am höchsten, im Rausch abgelichtet und öffentlich gestellt zu werden.
Das Forschungsteam warnt davor, die Folgen des leichtfertigen Postens unter dem Einfluss von Rauschmitteln zu unterschätzen. „Riskante Social-Media-Posts, einschließlich derjenigen, die Menschen im Rauschzustand zeigen, haben das Potenzial, Peinlichkeit, Stress und Konflikte für die Nutzer und den Menschen in ihren sozialen Netzwerken zu verursachen“, sagt Joseph Palamar.
Junge Menschen sollten nach Einschätzung des Forschungsteam besser darüber aufgeklärt werden, dass Drogenkonsum nicht nur gesundheitlich riskant ist, sondern auch negative soziale Folgen nach sich ziehen kann, wenn dieser in sozialen Medien öffentlich gemacht wird. Beispielsweise sei davon auszugehen, dass Arbeitgeber bei der Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten für einen Job auch in sozialen Netzwerken recherchieren.
Das Thema Alkohol wurde in der aktuellen Studie bewusst außen vorgelassen. Frühere Studien haben aber bereits Hinweise dafür gefunden, dass manche jungen Erwachsenen auch ausschweifenden Alkoholkonsum in sozialen Netzwerken öffentlich machen. Dies könne möglicherweise ein Hinweis auf ein vorhandenes Alkoholproblem sein.
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