Höheres Sterberisiko auch bei gelegentlichem Rauchen

16.09.2020

Weniger Rauchen statt ganz aufhören? Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass auch wenige Zigaretten im Monat mit einem erhöhten Sterberisiko in Verbindung stehen.

Bild: matole / photocase.de

Immer weniger Menschen rauchen Zigaretten. Diese Entwicklung zeichnet sich in vielen Ländern der Welt ab. Daten aus den USA legen allerdings nahe, dass sich der Anteil der gelegentlich Rauchenden erhöht hat. Möglicherweise reduzieren starke Raucherinnen und Raucher ihren Konsum in der Hoffnung, schwerwiegende Gesundheitsschäden wie Krebserkrankungen zu vermeiden. Doch welchen gesundheitlichen Vorteil hat es, weniger zu rauchen? Ein US-amerikanisches Forschungsteam um Studienleiterin Maki Inoue-Choi hat sich mit dieser Frage befasst.

Studie mit über 500.000 Untersuchungspersonen

Das Team hatte Zugriff auf anonymisierte Daten von über 500.000 Personen aus einer regelmäßig durchgeführten US-weiten Gesundheitsstudie. Die Teilnehmenden wurden im Zeitraum zwischen 1992 und 2011 detailliert zu ihrem Zigarettenkonsum befragt. 19 Prozent der Teilnehmenden gaben zum Zeitpunkt der Befragung an, Zigaretten zu rauchen. Nach eigenen Aussagen haben 82 Prozent der Raucherinnen und Raucher täglich zur Zigarette gegriffen, 18 Prozent haben nur gelegentlich geraucht. Ein Teil der gelegentlich Rauchenden habe allerdings früher täglich Zigaretten geraucht.

Das Forschungsteam verknüpfte diese Daten mit einem nationalen Register für Todesfälle. Das Register enthält Daten zu Todesursachen und reicht bis ins Jahr 2011. Etwa 47.000 der Befragten waren bis 2011 verstorben.

Jede Zigarette ist schädlich

Im Vergleich zu Personen, die noch nie geraucht haben, wiesen täglich Rauchende ein 2,3-fach erhöhtes Risiko auf, an den Folgen des Tabakrauchens vorzeitig zu versterben. Häufigste Todesursache ist Lungenkrebs, gefolgt von anderen Atemwegserkrankungen wie COPD.

Den Ergebnissen zufolge sinkt das Sterberisiko, wenn Personen nicht mehr täglich, sondern nur noch an einigen Tagen im Monat rauchen. Jedoch ist ihr Sterberisiko auch bei 6 bis 10 Zigaretten im Monat immer noch um das 1,9-fache gegenüber Nie-Rauchenden erhöht. Damit unterschieden sie sich nur unwesentlich von Personen, die ihr Leben lang gelegentlich rauchten. Ihr Sterberisiko war um das 1,8-fache gegenüber Nie-Rauchenden erhöht.

Unabhängig davon, ob Rauchende täglich oder nur an einigen Tagen im Monat rauchen, konnte das Forschungsteam zeigen, dass das Sterberisiko steigt, je mehr Zigaretten geraucht werden. Inoue-Choi und ihr Team kommen daher zu dem Schluss, dass es „kein sicheres Level fürs Rauchen“ gibt. Mit anderen Worten: Jede Zigarette ist schädlich, reduzieren hilft kaum. Allen Raucherinnen und Raucher empfiehlt das Forschungsteam, ganz auf das Rauchen zu verzichten.

 

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