Herstellung illegaler Drogen wird zum Umweltproblem

12.08.2020

Bei der Produktion von illegalen Drogen in der Europäischen Union wird tonnenweise Müll produziert. Darauf verweist die Europäische Kommission in einem neuen Aktionsplan zur Drogenbekämpfung.

Bild: byllwill / istockphoto.com

Auf dem illegalen Drogenmarkt werden Schätzungen zufolge jährlich 30 Milliarden Euro umgesetzt. Die Europäische Kommission erklärt in einem aktuellen Aktionsplan zur Drogenbekämpfung, dass die Europäische Union (EU) sich zu einem bedeutenden Produktionsstandort für illegale, insbesondere synthetische Drogen entwickelt hat.

Bis zu 30 Kilogramm Abfall auf einem Kilogramm Amphetamin

Jährlich werden bis zu 81 Millionen Tonnen Amphetamin und Methamphetamin in der EU produziert. Hinzu kommen bis zu 70 Millionen Pillen Ecstasy. Neben den Gesundheitsrisiken, die aus dem Konsum synthetischer Drogen resultieren, gilt die Herstellung als sehr umweltschädlich. Schätzungen zufolge würden bei der Produktion von einem Kilogramm Amphetamin zwischen 20 und 30 Kilogramm Abfall entstehen. Jedes Jahr werde die Umwelt so mit Tonnen illegal entsorgter chemischer Abfälle belastet.

Auch Cannabis werde inzwischen in großem Maßstab innerhalb der EU produziert. Meist werde Cannabis in Indoor-Anlagen angebaut, für die in der Regel illegal größere Mengen Strom abgezweigt werden. Geschätzt wird, dass für ein Kilogramm Cannabis bis zu 4.600 Kilogramm des Treibhausgases Kohlendioxid entstehen. Hinzu kommen Chemikalien, die für den Anbau benötigt und ebenfalls illegal entsorgt werden.

Wechselwirkung zwischen Drogenkonsum und Kriminalität

Angesichts der Dimensionen des Drogenmarktes „müssten die Strafverfolgungsbehörden weitere Anstrengungen unternehmen, um illegale Labore für synthetische Drogen aufzuspüren und zu zerschlagen sowie die Ausfuhr von in der EU hergestellten Drogen zu stoppen“, heißt es im EU-Aktionsplan. Zudem sollen Maßnahmen verstärkt werden, illegale Cannabis-Anbauflächen aufzuspüren und zu zerstören.

Der neue EU-Aktionsplan stellt neben verstärkten Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels auch die Prävention in den Vordergrund. Ziel sei es nicht nur, die Vorbeugung von drogenbedingten Schäden zu verbessern, auch müsse die Öffentlichkeit stärker sensibilisiert werden für die schädlichen Auswirkungen des Drogenhandels. Insbesondere solle die „Wechselwirkung zwischen Drogenkonsum, Gewalt und sonstigen Formen der Kriminalität“ verdeutlicht werden.

 

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