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01.11.2013
Suizid ist nach Verkehrsunfällen die häufigste Todesursache unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Oftmals spielt Substanzkonsum dabei eine Rolle. In einer US-amerikanischen Studie wurde untersucht, wie hoch das Suizidrisiko bei unterschiedlichen Substanzen ist.
Bild: Matt_Brown / istockphoto.com
Jeder zehnte Jugendliche in Europa hat schon einmal versucht, sich selbst zu töten. Bekannt ist, dass viele suizidgefährdete Jugendliche psychoaktive Substanzen konsumieren. Allerdings war bislang wenig erforscht, wie hoch das Risiko bei unterschiedlichen Substanzen ist. Ein Forschungsteam um Studienleiter Shane Wong hat die Daten einer US-amerikanischen Jugendstudie zur Grundlage genommen, um mehr darüber zu erfahren.
73.183 Schülerinnen und Schüler, die eine US-amerikanische High School besuchen, haben an der Befragung teilgenommen. In der High School sind die Schülerinnen und Schüler meist zwischen 14 und 18 Jahren alt.
Heroin steht den Ergebnissen zufolge mit dem höchsten Risiko in Zusammenhang, sowohl für Suizidgedanken als auch für Suizidversuche. Fast die Hälfte aller Jugendlichen, die Erfahrung haben mit Heroin, haben schon einmal versucht, ihr Leben zu beenden. Gegenüber nicht-konsumierenden Jugendlichen steigt das Risiko für Suizidversuche bei Heroinkonsum um das 12-fache.
An zweiter Stelle folgt Methamphetamin. Das Risiko für Suizidversuche bei der auch als Crystal bekannten Droge ist 7-mal höher als bei Abstinenz. Fast genauso hoch ist das Risiko bei Konsumerfahrung mit anabolen Steroiden. Diese Substanzen werden missbraucht, um das Muskelwachstum zu beschleunigen. Jugendliche, die Steroide einnehmen, haben ein 6,8-fach erhöhtes Risiko für Suizidversuche.
Bei Konsumerfahrung mit Cannabis ist das Suizidrisiko am geringsten, aber immer noch signifikant erhöht. Das Risiko für eine versuchte Selbsttötung ist bei Jugendlichen, die kiffen, 3-mal höher als bei gleichaltrigen Schülerinnen und Schüler, die keine Drogen nehmen.
Das Risiko für einen Suizidversuch steigt vor allem dann, wenn Jugendliche Konsumerfahrung mit mehreren Substanzen haben. Bereits ab zwei Substanzen ist das Risiko für Suizidversuche signifikant höher als bei Jugendlichen, die abstinent bleiben.
Warum das Risiko für Suizidversuche bei bestimmten Substanzen höher ist, darüber gibt die Studie allerdings keine Auskunft. Die Autorinnen und Autoren nennen zwei mögliche Gründe: Denkbar sei, dass sich Jugendliche, die eine Vorliebe für bestimmte Drogen haben, generell im Hinblick auf das Suizidrisiko unterscheiden. Ebenso sei vorstellbar, dass sich Drogen unterschiedlich auf das Suizidrisiko auswirken.
Neben den Substanzen wurden auch andere Risikofaktoren untersucht. Den stärksten Einfluss habe demnach das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Generell sei davon auszugehen, schreibt das Autorenteam in ihrem Fachartikel, dass psychoaktive Substanzen sowohl die Intensität als auch die Dauer derartiger Gefühle verstärken können.
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