Gedächtnisprobleme bereits bei kleinen Mengen Ecstasy

15.06.2007

Bereits kleine Mengen Ecstasy habe negative Auswirkungen auf das verbale Gedächtnis, so die Ergebnisse einer aktuellen niederländischen Studie. Das bedeutet, dass sprachbezogene Aspekte schlechter erinnert werden.

Studienleiterin Thelma Schilt und ihr Team von der Universität Amsterdam konnten 188 Freiwillige gewinnen, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung noch keine Erfahrung mit Ecstasy hatten. Die im Schnitt 22-jährigen Untersuchungspersonen wiesen aber dem Forschungsbericht zufolge eine hohe Wahrscheinlichkeit für zukünftigen Ecstasykonsum auf. Das Forschungsteam führte verschiedene Gedächtnistests mit den Probandinnen und Probanden durch, bei denen die Aufmerksamkeit, das verbale Gedächtnis sowie das Erinnerungsvermögen für Bilder untersucht wurden. Das verbale Gedächtnis wurde beispielsweise untersucht, indem eine Serie von 15 Wörtern erinnert und sofort im Anschluss sowie 20 Minuten später wiederholt werden mussten.

Drei Jahre später wurden die gleichen Personen erneut befragt. 58 der Befragten gaben an, Ecstasy inzwischen probiert zu haben. Im Schnitt hatten diese Personen 3,5 Ecstasytabletten konsumiert. Erneut wurde eine Testreihe mit den Ecstasyerfahrenen sowie mit 60 Probandinnen und Probanden durchgeführt, die Ecstasy-abstinent geblieben sind, ansonsten aber, was Alter, Geschlecht oder Intelligenz betrifft, vergleichbar waren mit den Konsumierenden.

Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Probandengruppen zu Beginn der Studie nicht unterschieden. Drei Jahre später allerdings wiesen die Ecstasyerfahrenen signifikant schlechtere Erinnerungsleistungen im Bereich des verbalen Gedächtnisses auf. In den übrigen Tests konnten keine Unterschiede festgestellt werden.

Die Autoren bemerken, dass der gefundene Effekt zwar klein sei und die schlechteren Gedächtnisleistungen der Konsumierenden sich noch im normalen Bereich bewegen. Dennoch würden die Ergebnisse dafür sprechen, dass bereits kleine Mengen Ecstasy einen negativen Effekt auf die Gedächtnisleistungen habe. Auch seien langfristigen Folgen nicht auszuschließen. Dies müsse weiter erforscht werden.

Quelle:
Pressemitteilung JAMA
Abstract der Studie


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