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20.02.2015
Wie wirkt sich kiffen auf zwischenmenschliche Beziehungen aus? Eine neue Studie hat Einblicke in den Alltag von Gelegenheitskiffern geliefert.
Bild: © Maksim Kostenko - Fotolia.com
Cannabis wirkt meistens entspannend, aber nicht immer. Denn die Art der Wirkung hängt von vielen Faktoren ab. Dass Kiffen auch Misstrauen oder sogar Feindseligkeit gegenüber anderen Menschen fördern kann, hat nun eine US-amerikanische Studie belegt.
Für ihre Studie hat das Forschungsteam eine Smartphone-App entwickelt und 43 Freiwillige gefunden, die sich über einen Zeitraum von 14 Tagen damit beschäftigt haben. Täglich gaben sie in die App ein, ob sie Cannabis konsumiert, Alkohol getrunken oder Zigaretten geraucht haben.
Von besonderem Interesse waren zwischenmenschlichen Kontakte. Die Teilnehmenden waren angewiesen worden, nach jedem Gespräch, das länger als 5 Minuten dauerte, mit Hilfe der Smartphone-App einzuschätzen, ob die andere Person eher freundlich oder unfreundlich war und ob sie selbst eher wohlgesonnen oder feindselig gestimmt waren. Mit dieser Methode wollte das Forschungsteam zeitnah erkunden, wie sich Cannabiskonsum im Alltag auf die Interaktion mit anderen Menschen auswirkt.
Die Bilanz des Forschungsteam war eindeutig: An den Tagen, an denen die Teilnehmenden gekifft hatten, haben sie häufiger Feindseligkeit bei anderen, aber auch bei sich selbst wahrgenommen als an konsumfreien Tagen. Der Genuss von Alkohol habe hierbei keinen messbaren Einfluss gehabt.
Warum das so ist, dafür liefert die Studie keine Erklärung. Bekannt sei aber, dass Cannabis die Wahrnehmung von Gefühlszuständen bei anderen Menschen beeinträchtigt, erläutert das Forschungsteam. Kiffer würden emotional abstumpfen. Dies könne dazu führen, dass die Interaktion mit anderen Personen unbefriedigend verlaufe und dadurch Misstrauen und Feindseligkeit gegenüber anderen gefördert werde.
Denkbar sei auch, dass die durch Cannabis beeinflussten zwischenmenschlichen Kontakte Stress erzeugen und dies aggressives Verhalten oder sogar Gewalt nach sich ziehen könne. Frühere Studien haben bereits nachweisen können, dass Cannabiskonsum auch mit Gewalt, insbesondere in Paarbeziehungen, zusammenhängt.
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