Home > News > Aktuelle Meldungen > Facebook, Instagram & Co. könnten problematischen Alkoholkonsum offenbaren
24.06.2016
Wer seinen Alkoholkonsum in sozialen Netzwerken zur Schau stellt, hat möglicherweise tatsächlich ein Alkoholproblem. Das zeigt eine Erhebung unter Studierenden in den USA.
Bild: guillefaingold / Fotolia.com
Selfies, Videos oder kurze Nachrichten, in den sozialen Netzwerken kann alles mit wenigen Klicks geteilt werden. Natürlich ist die Kommunikation über Facebook, Instagram & Co auch eine Form der Selbstdarstellung. Wie möchte ich von Anderen wahrgenommen werden? Zeige ich mich modebewusst mit meinem neuen Kleid oder sportlich in der freien Natur? Poste ich was über die Party der letzten Nacht oder den Kater danach?
Die Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken könnte allerdings mehr verraten, als den Absendern vermutlich lieb ist. Das legen die Ergebnisse einer Untersuchung von Charee Thompson und Lynsey Romo nahe. Die Wissenschaftlerinnen fanden einen Zusammenhang zwischen Postings, also Mitteilungen in sozialen Netzwerken, in denen Alkohol vorkommt und alkoholbezogenen Problemen.
Thompson und Romo fragten über 300 Studierende an einer US-Universität, ob sie Fotos, Videos oder Texte zu ihrem Alkoholkonsum in sozialen Netzwerken teilen. Die Studierenden sollten auch angeben, wie häufig sie Alkohol trinken und wie wichtig ihnen der Konsum von Alkohol ist. Zudem wurde erhoben, wie häufig das Trinkverhalten bereits Probleme verursacht hat wie zum Beispiel Streit mit Freunden oder das Verpassen von wichtigen Terminen.
Die Auswertung zeigt: Studierende, die Alkohol als wichtigen Bestandteil ihrer Person sehen, trinken nicht nur häufiger Alkohol, sondern zeigen ihr Trinkverhalten auch gerne in sozialen Netzwerken. Bemerkenswert ist aus Sicht der beiden Forscherinnen das Ergebnis, dass Probleme mit Alkohol sogar besser durch die Darstellung in sozialen Netzwerken vorhergesagt werden kann, als durch das eigentliche Trinkverhalten.
„Es könnte sein, dass Postings zum Alkoholkonsum die eigene Nähe zur Trink- und Partykultur stärken und dadurch mehr Alkohol konsumiert wird, was wiederum zu mehr Problemen mit Alkohol führen kann“, erläutert Thompson.
Da die Daten der Studie lediglich zu einem Zeitpunkt erhoben wurden, kann allerdings nicht zwischen Ursache und Wirkung unterschieden werden. Tatsächlich könnten auch Alkoholprobleme dazu führen, dass häufiger entsprechende Postings in sozialen Netzwerken gemacht werden.
Eine frühere Studie hat zudem zeigen können, dass die Selbstdarstellung im Netz auch zur Nachahmung anregt: Wer in sozialen Netzwerken häufig Bilder von angetrunkenen oder offenkundig bekifften Altersgenossen sieht, konsumiert selbst häufiger Alkohol oder Cannabis.
Quellen:
Kommentare
Um Kommentare schreiben zu können, musst du dich anmelden oder registrieren.