Erhöhtes Schlaganfallrisiko durch Amphetamine und Kokain

05.04.2007

Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat die Daten von mehr als 8.300 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 18 und 44 Jahren analysiert, die wegen eines Schlaganfalls in ein Krankenhaus eingewiesen wurden. Dabei stellte sich heraus, dass der Konsum von Kokain und Amphetaminen wie Crystal Meth zu den Hauptursachen für Schlaganfälle in dieser Altersklasse zählt.

In der Studie wurden zwei Typen von Schlaganfallarten unterschieden: Bei einer plötzlich auftretenden Minderdurchblutung (Ischämie) werden Gehirnareale nicht genügend versorgt. Dieser Schlaganfalltyp kommt generell am häufigsten vor. Bei einer akuten Blutung hingegen tritt durch einen Riss Blut in das Hirngewebe ein.

Durch die Analyse der Daten von über 8.300 Schlaganfallpatientinnen und -patienten konnte das Forschungsteam aufdecken, dass in der Altersklasse zwischen 18 und 44 Jahren insbesondere der Konsum von Amphetaminen und Kokain als Risikofaktor für einen Schlaganfallrisiko zu nennen ist. Vor allem der Konsum von Amphetaminen erhöht das Risiko für den Schlaganfalltyp, bei dem es zu einer akuten Blutung kommt, um das 5-fache. Durch den Konsum von Kokain wird das Risiko für beide Schlaganfallarten mehr als verdoppelt.

Insgesamt ergaben die Daten, dass bei den 18- bis 44-Jährigen 14 Prozent beider Schlaganfallarten durch Drogenkonsum verursacht wurden. Dabei schließen die Forscherinnen und Forscher neben Amphetaminen und Kokain auch Cannabis und Tabak mit ein.

„Das individuelle Risiko für einen Schlaganfall wird durch den Konsum von Amphetaminen oder Kokain signifikant erhöht“, sagt Studienleiter Arthur Westover. Robert Haley aus dem Forschungsteam fügt hinzu, dass junge Menschen dieses Risiko womöglich stark unterschätzen.

Siehe auch: „Risse in Halsschlagader durch Methamphetamin“ (vom 05.01.2006)

Quelle:
Pressemitteilung der University of Texas Southwestern
Westover, A. N., McBride, S. & Haley, R. W. (2007). Stroke in Young Adults Who Abuse Amphetamines or Cocaine. Arch Gen Psychiatry, 64, 495-502. Artikel


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