Erhöhtes Parkinson-Risiko bei Konsum von Crystal Meth

23.01.2015

In einer Studie aus den USA wurde ein erhöhtes Risiko für die Parkinson-Krankheit bei Konsumierenden von Crystal Meth und anderen Amphetaminen festgestellt.

Zitternde Lichter vor schwarzem Hintergrund

Bild: Gortincoiel / photocase.com

In Interviews ist gut zu erkennen, wie er unentwegt von einer Seite zur anderen wippt. Der US-Schauspieler Michael J. Fox - bekannt aus Filmen wie „Zurück in die Zukunft“ oder „Doc Hollywood“ - ist an Parkinson erkrankt und setzt sich für die Entwicklung neuer Therapien ein. Denn die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Bei Parkinson kommt es zu einem fortschreitenden Verlust an Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Klassische Symptome sind Bewegungsverlangsamung, Muskelsteifheit und Zittern in Ruheposition.

Die genauen Ursachen sind bislang noch nicht gänzlich geklärt. Ein Forschungsteam der Universität in Utah hat nun ein weiteres mögliches Risiko entdeckt: Den Konsum von Amphetamin und Methamphetamin, auch bekannt als Crystal Meth.

3-fach erhöhtes Risiko

Auf der Grundlage von Bevölkerungsdaten mit Gesundheitsinformationen von mehr als 40.000 Personen hat ein Forschungsteam um Karen Curtin Berechnungen angestellt, um das Parkinson-Risiko bei bekanntem Crystal-Konsum zu ermitteln. Die Daten umspannen einen Zeitraum von 15 Jahren und beinhalten neben Krankenakten auch Informationen zu Drogenkonsum.

Die Einträge von etwa 5.000 Personen deuteten auf den Konsum von Crystal und anderen Amphetaminen und bei mehr als 1.800 Personen auf Kokainkonsum hin. Personen ohne bekannten Drogenkonsum wurden als Kontrollgruppe zum Vergleich herangezogen.

Den Analysen zufolge haben Konsumierende von Crystal Meth ein etwa 3-mal höheres Risiko für die Parkinson-Krankheit als Personen, die kein Crystal Meth konsumiert haben. Dabei fiel auf, dass insbesondere Frauen betroffen zu sein scheinen. Ihr Risiko für Parkinson ist beinahe 5-mal höher als bei Frauen, die keine Drogen konsumieren. Warum Frauen stärker betroffen zu sein scheinen, ist jedoch unklar. Für Kokain konnte hingegen kein erhöhtes Erkrankungsrisiko ermittelt werden, weder für Männer noch für Frauen.

Damit bestätigt die Studie eine frühere Veröffentlichung, in der ebenfalls ein erhöhtes Parkinson-Risiko beim Konsum von Amphetamin und Methamphetamin gefunden wurde. Die aktuelle Studie deutet zudem auf ein geschlechtsspezifisches Risiko hin.

Die Symptome der Parkinson-Krankheit treten bei Frauen wie Männern meist erst ab dem Alter von 50 Jahren oder später auf, also in der Regel Jahre oder sogar Jahrzehnte nach dem Einstieg, weshalb die Gefahr besteht, einen möglichen Zusammenhang zu übersehen. „Oftmals denken wir nur über die kurzfristigen Folgen des Drogenkonsums nach und neigen dazu, den langfristigen Konsequenzen zu wenig Beachtung zu schenken“, sagt Glen Hanson, Co-Autor der Studie.

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