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16.11.2022
Der Konsum von so unterschiedlichen Drogen wie Cannabis, Kokain, Methamphetamin und Opiaten kann aufs Herz schlagen. Laut einer Studie aus den USA erhöhen sie das Risiko für Vorhofflimmern.
Bild: wildpixel / istockphoto.com
Auf den richtigen Rhythmus kommt es an. Im entspannten Zustand liegt der Ruhepuls von Erwachsenen bei etwa 60 bis 90 Herzschlägen pro Minute. Unter Belastung nimmt der Herzschlag zu. Passen Herzschlag und Belastung nicht zusammen oder schlägt das Herz sehr unregelmäßig, spricht man von Herzrhythmusstörungen.
Eines der häufigsten Herzrhythmusstörungen ist das Vorhofflimmern. Dabei schlägt das Herz unregelmäßig und unkoordiniert. Normalerweise breiten sich elektrische Impulse aus dem rechten Vorhof des Herzens gleichmäßig wie eine Welle über den Herzmuskel aus. Beim Vorhofflimmern erfolgen die elektrischen Impulse chaotisch. Die Vorhöfe zittern unkontrolliert, die Pumpleistung des Herzens kann vermindert sein.
Manche Betroffene fühlen sich schwach oder benommen, andere bemerken zu Beginn der Erkrankung noch keine Beeinträchtigungen. Zwar besteht in den wenigsten Fällen eine akute Gefahr, langfristig drohen aber Folgeerkrankungen wie Schlaganfälle.
Das Vorhofflimmern geht oft auf andere Herz-Kreislauferkrankungen zurück. Als mögliche Ursache muss auch Drogenkonsum in Betracht gezogen werden, wie eine aktuelle Studie nahelegt. Ein Forschungsteam der University of California in den USA hat die Krankenakten von über 23 Millionen Menschen ausgewertet, die zwischen 2005 und 2015 im US-Bundesstaat Kalifornien in einem Krankenhaus in Behandlung waren.
In der Kohortenstudie konzentrierte sich das Forschungsteam auf Personen, bei denen das Vorhofflimmern nicht zu Beginn, aber im Verlaufe des Untersuchungszeitraum aufgetreten ist. Das waren rund eine Million Patientinnen und Patienten. Diese Personengruppe wurde mit Menschen verglichen, die wegen anderer Erkrankungen im Krankenhaus in Behandlung waren.
Im Fokus der Studie standen die Drogen Cannabis, Kokain, Methamphetamin und Opiate. Das Hauptergebnis lautet: Alle Drogen stehen mit einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern in Verbindung. Das höchste Risiko hatten Personen, die Methamphetamin konsumierten. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die kein Methamphetamin konsumierte, war ihr Risiko um 86 Prozent erhöht. Andere typische Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes oder auch der Konsum von Alkohol und Tabak seien in den Analysen berücksichtigt worden.
Kokain, das ebenso wie Methamphetamin stark stimulierend wirkt, war mit einem um 61 Prozent erhöhten Risiko für Vorhofflimmern verbunden. Auch Drogen mit dämpfender Wirkung scheinen das Risiko für Vorhofflimmern zu erhöhen. Bei Personen, die Opiate konsumierten, war das Risiko um 74 Prozent erhöht. Personen, die Cannabis konsumierten, hatten ein um 35 Prozent erhöhtes Risiko.
Das Forschungsteam kann leider keine Aussage zu einem Dosis-Wirkungsverhältnis machen. Es vermutet aber, dass vor allem Personen mit eher starkem Konsum davon betroffen sind. Auch über die genauen Ursachen seien nach Aussagen von Studienleiter Gregory Marcus und seinem Team noch zu wenig bekannt.
Aus früheren Studien ist aber bekannt, dass der Konsum von Methamphetamin mit schweren Herzschäden verbunden sein kann. Auch gibt es Belege für eine Häufung von Herzrhythmusstörungen unter cannabisabhängigen jungen Menschen.
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