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13.12.2013
Als Frontmann der Band „The Doors“ ist Jim Morrison zur Legende geworden. Ebenso legendär wie die Musik war sein ausschweifender Alkohol- und Drogenkonsum. In einer Fallstudie hat ein Forschungsteam der Universität Heidelberg ausgeführt, wie Alkohol und Drogen bei Jim Morrison in kurzer Zeit zum Verlust seiner Kreativität geführt haben.
Grabstätte von Jim MorrisonBild: Frogman1484 / istockphoto.com
Jim Morrison war überdurchschnittlich intelligent. In der High-School wurde ihm ein IQ von 149 bescheinigt. Schon früh hatte er sich mit dem Schreiben von Gedichten beschäftigt und Lehrer mit seiner Kreativität beeindruckt. Später wurde er als Frontmann der Band „The Doors“ berühmt, starb allerdings bereits im Alter von 27 Jahren an den Folgen exzessiven Alkohol- und Drogenkonsums.
Rainer Holm-Hadulla und Alina Bertolino haben eine psychologische Fallstudie über Jim Morrison veröffentlicht. Auf der Grundlage von Interviews und Berichten von Freunden, Arbeitskollegen und Familienangehörigen haben sie das Portrait eines Mannes gezeichnet, der traumatische Erfahrungen aus der Kindheit verarbeiten musste und dessen Kreativität weder von seiner Mutter noch von seinem Vater anerkannt wurde.
Morrisons habe früh ein außergewöhnliches Talent für das Schreiben gezeigt. Seine Inspirationen habe er aber erst ausarbeiten können, nachdem er in der Band „The Doors“ eine produktive Umgebung gefunden habe. Morrison habe zwar schon in seiner Jugendzeit massiv getrunken, tat dies aber „vermutlich um sich gegen die rigiden Wertvorstellungen der Eltern und Großeltern zur Wehr zu setzen“, erklärt Holm-Hadulla. Alkohol- und Drogenkonsum seien jedoch nicht die Quelle seiner Inspiration gewesen.
Im Gegenteil, mit zunehmendem Konsum habe seine Kreativität eher gelitten. „In einem Teufelskreis haben Alkohol und Drogen seine Kreativität beschädigt, und als Reaktion auf den Verlust schöpferischer Potenzen hat sich besonders sein Alkoholkonsum selbstmörderisch verstärkt“, erklärt Holm-Hadulla. Bereits zwei Jahre nach seinen ersten Erfolgen mit „The Doors“ sei er ausgebrannt gewesen.
Zugleich lebte Morrison in einer Zeit, in der Musiker wie er bewundert wurden. Eines der bekanntesten Fotos zeigt ihn in einer Pose mit ausgebreiteten Armen, die an Jesus Christus erinnern. In den 1960er und 1970er Jahren ist der Drogenkonsum mitunter auch als eine Form des sozialen Protests idealisiert worden.
Mit zunehmendem Ruhm nahm der Konsum von Alkohol und Drogen bei Jim Morrison zu. Auf Konzerten war er teilweise so stark betrunken, dass er seinen Text vergaß und über die Bühne taumelte. Aus Sorge um seine Gesundheit engagierten Bandmitglieder sogar einen Freund, der ihn vom Trinken abhalten sollte, allerdings ohne Erfolg.
Der Kreativitätsforscher Holm-Hadulla kritisiert, dass auch heute noch die Illusion verbreitet sei, Alkohol und Drogen würden die Kreativität und Authentizität von Künstlern fördern. Die Fallanalyse habe jedoch keine Hinweise dafür geliefert, dass Alkohol oder Drogen Jim Morrisons Kreativität gefördert hätten. Vielmehr scheint er einer jener tragischen Fälle wie Janis Joplin, Jimi Hendrix oder Amy Whinehoues zu sein, die ihre Kreativität bereits im frühen Erwachsenenalter verbrannt haben.
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