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03.10.2008
Die für ihr ausschweifendes Nachtleben bekannten spanischen Inseln Mallorca und Ibiza sind besonders für junge Europäer beliebte Urlaubsziele. Der Konsum von Alkohol und Drogen spielt dort ebenfalls eine Rolle. Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Rauschtrinken und Drogenkonsum in einem engen Zusammenhang mit Gewalterfahrungen während des Urlaubsaufenthalts stehen.
Es klingt nach einem Klischee, aber die Studie, die in den Urlaubshochburgen von Mallorca und Ibiza durchgeführt wurde, scheint dieses zu bestätigen. In der Untersuchung gaben über die Hälfte der befragten jungen Menschen an, sich mehr als zweimal in der Woche betrunken zu haben. Illegale Drogen wie Cannabis, Ecstasy oder Kokain waren ebenfalls häufig mit im Spiel. Besonders die jungen Urlauberinnen und Urlauber auf Ibiza gaben vergleichweise häufig zu, Drogen konsumiert zu haben - und zwar mehr als in ihren Heimatländern. Gleichzeitig ist der Anstieg von Gewalt unter den jungen Touristinnen und Touristen ein Problem.
Die Forscherinnen und Forscher vom European Institute of Studies on Prevention (IREFREA) postierten sich in der Abflughalle am Flughafen und befragten dort 3.003 britische, deutsche und spanische Urlauberinnen und Urlauber im Alter zwischen 16 und 35 Jahren. Gefragt wurde, ob sie gewalttätige Auseinandersetzungen gesehen haben oder selber darin verwickelt waren. 33 Prozent sagten, sie hätten hin und wieder Szenen, in denen es gewalttätig wurde, beobachtet. Rund 6 Prozent hätten Schlägereien häufig gesehen. 5 Prozent aller befragten Touristinnen und Touristen waren selber in irgendeiner Form an gewaltsamen Streitigkeiten beteiligt.
„Junge Menschen steigern ihren Konsum von Alkohol und Drogen während des Urlaubs und die Gewalttätigkeit steigt ebenfalls“, fasst Montse Juan, Forscherin bei IREFREA, die Ergebnisse der Studie zusammen.
Das Forschungsteam fand zudem Unterschiede in der Gewalterfahrung in Abhängigkeit von der Art der Substanz. Beim mindestens einmaligen Rauschtrinken pro Woche war die Wahrscheinlichkeit, in gewaltsame Auseinandersetzungen verwickelt zu werden, um das 2,5-fache erhöht. „Kokainkonsumierende waren mit einer fast dreimal höheren Wahrscheinlichkeit in einem Kampf involviert als Personen, die es nicht konsumierten“, sagt Amador Calafat, ein Autor der Studie. Bei Ecstasy hingegen konnte keine erhöhte Gewaltneigung festgestellt werden.
Risikofaktoren für Gewalterfahrungen während des Urlaubsaufenthalts sind der Studie zufolge neben dem Rauschtrinken und dem Konsum von Kokain auch der von Cannabis. Von Bedeutung sind darüber hinaus die Herkunft und das Alter. So fielen insbesondere die britischen Gäste im Alter zwischen 16 und 19 Jahren durch eine vergleichsweise hohe Beteiligung an gewaltsamen Auseinandersetzungen auf.
Quelle:
Hughes, K., Bellis, M. Calafat, A., Juan, M., Schnitzer, S. & Anderson, Z. (2008). Predictors of violence in young tourists: a comparative study of British, German and Spanish holidaymakers. European Journal of Public Health, 18 (6), 569-574. Artikel
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