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10.05.2013
In einer Längsschnittstudie konnte nachgewiesen, dass der Konsum von Ecstasy und Amphetaminen das Risiko für Depressionen erhöht.
Bild: Sami Suni / iStockphoto.com
„Ich habe mich, während ich drauf war, sehr glücklich gefühlt“, beschreibt Florian im Video Partydrogen. „Aber die Woche drauf holt einen das eben ein. Das Glück, das man am Wochenende verbraucht hat, das fehlt einem dann irgendwo und man ist depressiv, niedergeschlagen, unausgeglichen, müde, antriebslos.“
Viele Konsumierende haben vermutlich wie Florian die Erfahrung gemacht, dass dem Hoch am Wochenende oftmals ein Tief folgt. In der Regel verschwinden die Symptome wieder. Einer aktuellen Studie zufolge könnte die Neigung zu depressiven Symptomen allerdings auch darüber hinaus anhalten.
Schon länger besteht der Verdacht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Depressionen und dem Konsum von Ecstasy und Amphetaminen. Doch bislang war unklar, ob der Konsum dieser Stimulanzien eher Folge oder Ursache von depressiven Symptomen ist. Denkbar ist auch, dass andere Risikofaktoren sowohl den Konsum von Ecstasy als auch die Neigung zu depressiven Symptomen erhöht.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, haben Frédéric Brière und sein Team von der Universität Montreal in Kanada eine Längsschnittstudie durchgeführt. 3.880 Schülerinnen und Schüler wurden über mehrere Jahre wiederholt befragt. In der 7. und 8. Klasse wurden Angaben zum psychischen Befinden und anderen Risikofaktoren erhoben, die das Risiko für depressive Symptome erhöhen können. Dies können persönliche Faktoren wie Schulängstlichkeit oder familiäre Aspekte wie ein konflikthaftes Verhältnis zu den Eltern sein. Somit lagen Informationen über das Befinden der Jugendlichen zu einem Zeitpunkt vor, an dem sie in der Regel noch keine Drogenerfahrung hatten.
Erst in Klassenstufe 10, als die Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 16 Jahre alt waren, wurde der Konsum von Drogen erfasst. Hierbei wurde zwischen Ecstasy und Amphetaminen unterschieden. Ein Jahr später wurde nochmals nach depressiven Symptomen gefragt.
Die Auswertung des zeitlichen Verlaufs hat gezeigt: Sowohl der Konsum von Ecstasy als auch der von Amphetaminen steht in einem signifikanten Zusammenhang mit nachfolgenden depressiven Symptomen. Dieser Zusammenhang blieb auch dann noch statistisch bedeutsam, wenn alle erhobenen Risikofaktoren mit einbezogen wurden. Im Vergleich zu abstinenten Altersgenossen haben Schülerinnen und Schüler mit Konsumerfahrung ein Jahr später ein bis zu 1,9-fach erhöhtes Risiko für depressive Symptome.
Das Forschungsteam beurteilt die Erhöhung des Depressionsrisiko zwar noch als moderat, da der Einstieg in den Konsum aber erst vor kurzem erfolgt ist, sei es dennoch bemerkenswert, dass so früh schon ein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden konnte. Auch leichte Einbußen im Befinden könnten weitreichende Folgen für die weitere Entwicklung haben.
Quelle:
Brière, F. N., Fallu, J.-S., Janosz, M. & Pagani, L. S. (2012). Prospective associations between meth/amphetamine (speed) and MDMA (ecstasy) use and depressive symptoms in secondary school students. J Epidemiol Community Health, 66, 990-994.
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