Deformierte Spermien

13.06.2014

Größe und Form der Spermien haben einen entscheidenden Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Mannes. Cannabiskonsum kann laut den Ergebnissen einer groß angelegten Studie aus England die Spermaqualität signifikant beeinträchtigen.

Eigelb umgeben von Bohnen, die wie Spermien aussehen

Bild: © istock.com / haoliang

Schaffen sie es oder schaffen sie es nicht? Die Fruchtbarkeit eines Mannes hängt entscheidend davon ab, wie hoch der Anteil „normal“ geformter Spermien im Ejakulat ist. Sind die Spermien zu klein oder deformiert, schaffen sie den weiten Weg zur Eizelle womöglich nicht. Wenn weniger als vier Prozent der Spermien nicht die korrekte Größe und Form aufweisen, gilt ein Mann als unfruchtbar.

Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Unfruchtbarkeit des Mannes. Ein Forschungsteam der Universität Sheffield ist der Frage nachgegangen, ob der Lebensstil einen Einfluss hat. Denn wenn bestimmte Verhaltensweisen die Fruchtbarkeit mindern, könnten Männer durch eine Lebensstiländerung ihre Fruchtbarkeit verbessern.

Für ihre Studie lagen dem Forschungsteam Daten zur Spermaqualität von 1.970 Männern vor. Bei 318 von ihnen lag die Spermaqualität unterhalb der 4-Prozent-Marke bei 1.652 Männern oberhalb dieser Grenze.

Wie sich zeigte, standen nur wenige vom Mann beeinflussbare Faktoren mit der Fruchtbarkeit in Zusammenhang. Weder Alkohol noch Tabak hatte einen nachweisbaren Effekt auf Größe und Form der Spermien. Hingegen gab es einen signifikanten Zusammenhang mit Cannabis: Männer, die in den drei Monaten vor der Untersuchung gekifft hatten, waren mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit unfruchtbar als konsumabstinente Männer.

Die Studie liefert allerdings keine Hinweise darauf, ob es auch einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Konsums und der Wahrscheinlichkeit für Unfruchtbarkeit gibt. Studienleiter Allan Pacey und sein Team halten dies aber für möglich. Warum Cannabis sich auf Form und Größe der Spermien auswirkt, kann ebenfalls nicht abschließend beantwortet werden. Die Forscherinnen und Forscher vermuten allerdings, dass Cannabinoidrezeptoren auf den Spermien hierbei eine Rolle spielen.

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