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15.01.2016
Eine Studie aus den Niederlanden hat aufzeigen können, dass Cannabisabhängigkeit für die meisten Betroffenen nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Bild: zululord / photocase.com
Cannabis kann abhängig machen. Oft ist die Entwicklung von einem eher unauffälligen Gelegenheitskonsum bis hin zur Abhängigkeit schleichend. Ist der Konsum anfangs eher spaßorientiert, übernimmt das Kiffen auf dem Weg zur Abhängigkeit immer mehr die Funktion, unangenehme Gefühle auszublenden oder den Alltag erträglicher zu gestalten. Cannabisabhängigkeit ist dennoch keine Einbahnstraße. In einer Studie aus den Niederlanden hat sich gezeigt, dass die meisten Cannabisabhängigen ihren Konsum selbständig wieder senken.
207 Cannabiskonsumierende hatten sich an der Studie des Trimbos Instituts und der Universität Amsterdam beteiligt. Alle Teilnehmenden erfüllten die Kriterien für eine Abhängigkeit. Eineinhalb sowie drei Jahren später wurden die gleichen Personen erneut zu ihrem Cannabiskonsum befragt. Dabei zeigte sich, dass nur eine Minderheit von 28 Prozent zu allen Befragungszeitpunkten als abhängig eingestuft werden konnte.
41 Prozent der Teilnehmenden waren hingegen sowohl zur ersten als auch zur zweiten Nachbefragung nicht mehr abhängig. Bei den übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte zumindest an einem der beiden Nachbefragungszeitpunkte keine Cannabisabhängigkeit mehr nachgewiesen werden. In der Folge hatten sie auch weniger Probleme mit ihrem sozialen Umfeld.
Zwar war keine der teilnehmenden Personen vollkommen abstinent, sie waren aber offenbar in der Lage, selbständig ihren Konsum zu reduzieren. Denn die meisten Reduzierer hatten keine Hilfe dafür in Anspruch genommen.
Interessanterweise stand das Ausmaß des Cannabiskonsums zu Beginn der Studie nicht in Zusammenhang damit, ob die Person ihren Konsum später erfolgreich reduzieren konnte oder nicht. Es spielte also keine Rolle wie viel Joints pro Tag sie kifften oder wie viel Cannabis sie dabei verbrauchten. Allerdings erfüllten Reduzierer anfangs weniger Abhängigkeitskriterien und hatten weniger Cannabis-bezogene Probleme als die Personen, die durchgehend abhängig geblieben sind.
Die meisten Cannabisabhängigen scheinen demnach selbst in der Lage zu sein, ihren Konsum wieder zu reduzieren. Nach Einschätzung des Forschungsteam um Studienleiterin Peggy van der Pol wird aber auch deutlich, dass etwa ein Viertel der Cannabisabhängigen ihren Konsum nicht senkt und in der Folge eine Reihe von Problemen mit ihrem sozialen Umfeld bekommt. Für diese Gruppe von Personen gelte es, spezielle niedrigschwellige Angebote zu machen, um ihnen Wege aus der Abhängigkeit aufzuzeigen.
Quelle:
Van der Pol, P., Liebregts, N., de Graaf, R., Korf, D., van den Brink, W. & van Laar, M. (2015). Three-Year Course of Cannabis Dependence and Prediction of Persistence. Eur Addict Res, 21, 279-290.
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