Home > News > Aktuelle Meldungen > Cannabisabhängigkeit erhöht Risiko für Kopf- und Halstumore
26.03.2025
Beim Kiffen wird Cannabis meist im Joint verbrannt. Einer aktuellen Studie zufolge steht regelmäßiger Cannabiskonsum mit Kopf-Hals-Tumoren in Zusammenhang.
Bild: 24K-Production / iStock.com
Bis zu 900 Grad Celsius heiß wird es in der Glutzone eines Joints. Dabei entstehen ähnlich wie beim Tabakrauchen krebserregende Schadstoffe. Die Krebsgefahr durch Tabakrauchen ist bekannt. Eine aktuelle Studie liefert nun Hinweise für ein erhöhtes Risiko für Kopf-Hals-Tumore durch Cannabiskonsum.
Kopf-Hals-Tumore umfassen verschiedene Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich, unter anderem in der Mundhöhle, im Rachen, im Kehlkopf und in der Nase. Von Krebs wird gesprochen, wenn es sich um bösartige Tumorzellen handelt, die auch in andere Bereiche des Körpers wandern.
Ein Forschungsteam aus den USA hat medizinische Daten von rund 4 Millionen Menschen analysiert. Darunter waren rund 116.000 Personen mit einer diagnostizierten Cannabisabhängigkeit. Für ihre Analyse bildeten Studienleiter Niels Kokot und sein Team eine gleichgroße Kontrollgruppe mit Personen, die keine Cannabisdiagnose hatten. Die Kontrollgruppe ähnelte der Cannabis-Gruppe mit Blick auf das Alter, die ethnische Zugehörigkeit sowie den Alkohol- und Tabakkonsum. Insbesondere das Tabakrauchen ist seit langem als wichtigster Risikofaktor für Kopf-Hals-Tumore bekannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit Cannabisabhängigkeit ein 3,5-fach höheres Risiko hatten, an einem Kopf-Hals-Tumor zu erkranken als die Kontrollgruppe. Das Risiko war sowohl für jüngere wie ältere Erwachsene erhöht.
Eine mögliche Erklärung liege laut der Wissenschaftler in der Art des Konsums begründet. Denn Cannabis wird zumeist geraucht. Typischerweise werde ohne Filter und tiefer als beim Zigarettenrauchen inhaliert. Wie beim Tabakrauchen entstehen auch beim Verbrennen von Cannabis schädliche Stoffe. Diese Chemikalien können Entzündungsreaktionen hervorrufen und das Erbgut schädigen und so zur Krebsentstehung beitragen.
Die Forscher schränken ein, dass die Studie lediglich einen statistischen Zusammenhang zeigt, aber keinen Beweis für eine Ursache-Wirkungs-Beziehung. So ist nichts über die Konsumhäufigkeit in der Cannabisgruppe bekannt, um Aussagen über eine Dosis-Wirkungs-Beziehung machen zu können.
Bei den Personen der Cannabisgruppe handelt es sich aber vermutlich um intensiv Konsumierende, da sie eine diagnostizierte Cannabisabhängigkeit hatten. Für diese Personen liefern die Ergebnisse insofern wichtige Informationen, da sie von einem erhöhten Risiko für Kopf-Hals-Tumore ausgehen müssen.
Für regelmäßig Konsumierende könnten Empfehlungen zur Reduzierung der Risiken des Cannabiskonsums relevant sein. Die von einer kanadischen Forschungsgruppe entwickelten Empfehlungen umfassen auch den Tipp, das Rauchen zu vermeiden und stattdessen beispielsweise Vaporisatoren für den Cannabiskonsum zu verwenden. Im Vaporisator wird Cannabis nicht verbrannt, sondern bei niedrigeren Temperaturen erhitzt, bis er verdampft. Dadurch wird die Entstehung von giftigen Nebenprodukten zwar nicht gänzlich vermieden, aber reduziert.
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