Cannabis-Konsumierende entwickeln häufiger ein Alkoholproblem

29.04.2016

Kiffen und saufen? Passt das zusammen? Laut einer Studie aus den USA scheint das für viele Cannabiskonsumierende der Fall zu sein. Denn sie haben ein erhöhtes Risiko für problematischen Alkoholkonsum.

Frau raucht Joint mit Bierflasche in der Hand

Bild: Joshua Resnick / Fotolia.com

Neben Tabak sind Cannabis und Alkohol in vielen Ländern die am weitesten verbreiteten Drogen. Was beim Thema Cannabis häufig nicht bedacht wird: Wer kifft trinkt oft auch Alkohol, und das offenbar nicht zu knapp, wie eine Studie aus den USA zeigt.

5-fach erhöhtes Risiko für problematischen Alkoholkonsum

Studienleiterin Renee Goodwin und ihr Team haben dazu die Daten einer US-amerikanischen Längsschnittstudie untersucht. Rund 27.000 Erwachsene wurden zwei Mal im Abstand von drei Jahren zu ihrem Substanzkonsum befragt. Personen, die zur ersten Befragung Cannabis konsumierten, wiesen ein 5-fach erhöhtes Risiko für problematischen Alkoholkonsum zur zweiten Befragung auf. Mit problematischem Alkoholkonsum ist entweder schädlicher Konsum oder eine Alkoholabhängigkeit gemeint.

Das Risiko betrifft nicht nur Personen, die früher schon zu viel Alkohol getrunken hatten. „Unseren Ergebnissen zufolge scheint Cannabiskonsum in Zusammenhang zu stehen mit einer erhöhten Anfälligkeit für die Entwicklung einer Alkoholkonsumstörung, auch unter jenen, die in der Vergangenheit keine Probleme damit hatten“, erklärt Goodwin.

Cannabis könnte Alkoholentzug erschweren

Besteht allerdings bereits ein problematischer Alkoholkonsum, würde dieser mit höherer Wahrscheinlichkeit auch nach drei Jahren noch aktuell sein, wenn die Person Cannabis konsumiert. Erwachsene mit einem Alkoholproblem, die nicht kiffen, hatten hingegen eine höhere Chance drei Jahre später davon loszukommen.

Vor allem für Personen mit einer Alkoholabhängigkeit sei es daher problematisch, wenn sie Cannabis konsumieren. Sie könnten es schwerer haben als Nichtkiffer, sich vom Trinken loszusagen.

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