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10.07.2009
Durch ein neu entwickeltes Verfahren konnte ein britisches Forschungsteam nachweisen, dass Cannabisrauch menschliche DNA schädigen kann. Dies könne ein erhöhtes Krebsrisiko nach sich ziehen, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren der Studie.
Das erhöhte Krebsrisiko beim Tabakrauchen ist durch zahlreiche Forschungsarbeiten gut belegt. So ist bekannt, dass Tabakrauch über 4.800 chemische Stoffe beinhaltet, von denen 90 als krebserregend gelten oder im Verdacht stehen Krebs zu erzeugen. Cannabisrauch enthält mit 400 chemischen Verbindungen zwar weniger Einzelstoffe. Aufgrund der niedrigeren Verbrennungstemperatur entstehen jedoch etwa 50 Prozent mehr so genannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH). Diese Substanzen gelten als krebserregend.
Der entscheidende Schritt bei der Krebsentstehung ist die Schädigung der DNA, dem Träger der Erbinformationen. Die Schädigung führt zu dem unkontrollierten Zellwachstum, das als Krebserkrankung bezeichnet wird. Um zu überprüfen, ob Cannabisrauch tatsächlich die DNA schädigen kann, haben Rajinder Singh und sein Team ein neues Verfahren entwickelt, mit dem so genannte DNA-Addukte nachgewiesen werden können. DNA-Addukte sind „Verklebungen“ zwischen den potentiell krebserregenden chemischen Stoffen und der DNA.
Für die Untersuchung wurde DNA aus menschlichem Lungengewebe gewonnen. Unter Laborbedingungen wurde die DNA dann mit Cannabisrauch behandelt. Dabei wurde eine unterschiedliche Anzahl an standardisierten Cannabiszigaretten verwendet. Mit Hilfe des neu entwickelten Verfahrens analysierten Singh und sein Team anschließend das Erbgut auf Veränderungen.
Das Ergebnis der Analysen liefert den Nachweis, dass bereits der Rauch einer Cannabiszigarette DNA-Addukte produziert. Je stärker die DNA dem Cannabisrauch ausgesetzt war desto höher war der Anteil an krebserregenden DNA-Addukten.
„Diese Ergebnisse liefern einen Beleg für das DNA-schädigende Potential von Cannabisrauch“, schlussfolgert das Forschungsteam. Dies beinhalte die Möglichkeit, dass Cannabis den ersten Schritt zur Krebsentwicklung in Gang setzt. Der Nachweis, dass Cannabis zu einer erhöhten Anzahl an Krebserkrankungen führt, steht allerdings noch aus. Jedoch gäbe es bereits Hinweise, dass Cannabiskonsum mit einer erhöhten Rate an Krebserkrankungen im Kopf- und Nackenbereich in Zusammenhang steht.
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