Bewegungsstörungen bei Konsumierenden von Stimulanzien

11.12.2019

Ein leichtes Zittern oder Probleme in der Feinmotorik können verschiedene Ursachen haben. Eine Befragung hat ergeben, dass Konsumierende von Ecstasy und Crystal Meth vergleichsweise häufig davon betroffen sind.

Bild: Kaesler Media / Fotolia.com

Seit längerem besteht der Verdacht, dass Stimulanzien wie Speed oder Crystal Meth die Parkinson-Krankheit auslösen könnten. Typisch für Parkinson ist ein feines Zittern, das auch als Tremor bezeichnet wird. Ausgelöst wird das Zittern durch Schäden an bestimmten Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Methamphetamin, der Wirkstoff in Crystal Meth, kann eben diese Nervenzellen schädigen. Auch für Ecstasy gibt es Hinweise, dass häufiger Konsum einen Tremor auslöst.

Doch wie verbreitet sind die Symptome unter Konsumierenden? Ein Forschungsteam um Studienleiterin Gabrielle Todd hat sich dieser Frage angenommen und 331 Personen befragt, die Methamphetamin und Ecstasy konsumieren. Zusätzlich wurden 190 Personen befragt, die zwar Erfahrung mit Ecstasy haben, aber nicht mit Methamphetamin. Zum Vergleich wurde eine Kontrollgruppe von 228 Personen einbezogen, die keine Erfahrung mit illegalen Stimulanzien aufweisen.

4- bis 5-mal häufiger Probleme mit der Feinmotorik als Kontrollgruppe

Den Ergebnissen zufolge berichten Personen, die Stimulanzien konsumieren, im Vergleich zur Kontrollgruppe rund 4- bis 5-mal häufiger von Problemen mit der Feinmotorik, also bei kleinen Bewegungen mit den Händen. Dies betraf sowohl Konsumierende, die Erfahrung mit Methamphetamin und Ecstasy haben, als auch Personen, die nur Ecstasy konsumieren.

Konsumierende von Stimulanzien berichten zudem häufiger von unkontrolliertem Zittern. Eine von fünf Personen, die Methamphetamin konsumieren, hat schon mal einen Tremor bei sich festgestellt. Das kann die Hände, die Arme, die Beine oder auch den Kopf betreffen. In der Gruppe der Ecstasykonsumierenden hat sogar jede vierte Person schon mal einen Tremor gehabt.

Ob der Drogenkonsum die Ursache der gefundenen Symptome ist, lässt sich zwar nicht sicher sagen, frühere Studien hätte nach Einschätzung des Forschungsteams aber ebenfalls Hinweise darauf geliefert, dass der Konsum von Stimulanzien mit Störungen der Bewegungskontrolle einhergeht. Möglicherweise wirken sich Stimulanzien ungünstig auf die nervöse Verarbeitung in jenen Hirnregionen aus, die für die Motorik zuständig sind. Der Botenstoff Dopamin spielt in diesen Regionen eine wichtige Rolle.

 

Quelle:

Todd, G., Burns, L., Pearson-Dennett, V., Esterman, A., Faulkner, P. L., Wilcox, R. A., Thewlis, D., Vogel, A. P. & White, J. M. (2019). Prevalence of self-reported movement dysfunction among young adults with a history of ecstasy and methamphetamine use. Drug and Alcohol Dependence, 205, 107595. https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2019.107595


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