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11.03.2016
Sich unter dem Einfluss von Cannabis ans Steuer zu setzen, ist keine gute Idee. Aber wie gefährlich ist es eigentlich, bekifft Auto zu fahren?
Bild: Patrick90 / photocase.com
Bekiffte Personen fahren vorsichtiger, sagen die einen. Kiffen erhöht das Unfallrisiko, sagen die anderen. Verschiedene Studien kommen durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die norwegischen Forscher Ole Rogeberg und Rune Elvik haben die vorhandenen Studien zu diesem Thema einmal genauer unter die Lupe genommen und das Crash-Risiko nach Cannabiskonsum neu berechnet.
Die beiden Forscher wiederholten zwei Meta-Analysen aus den Jahren 2011 und 2012, indem sie alle darin berücksichtigten Originalstudien erneut zusammengefasst und akribisch nach methodischen Mängeln durchforstet haben. Zusätzlich haben sie weitere Studien recherchiert und alle Daten einer gründlichen Analyse unterzogen. In manchen Fällen wurden auch die Autorinnen und Autoren der Originalstudien kontaktiert. Dabei zeigte sich, dass frühere Meta-Analysen die Daten teilweise nicht korrekt übernommen hatten.
Rogeberg und Elvik stellen nach Zusammenfassung und Auswertung aller Studien fest, dass der Effekt von Cannabis auf die Unfallwahrscheinlichkeit in früheren Studien zu hoch eingeschätzt wurde. Dennoch bestätigen die Forscher, dass Fahrerinnen und Fahrer unter dem akuten Einfluss von Cannabis ein signifikant höheres Unfallrisiko haben als nüchterne Personen.
In den früheren Meta-Analysen wurde ein 1,92- bis 2,66-fach erhöhtes Risiko für einen Unfall unter dem Einfluss von Cannabis ermittelt. Die Analyse von Rogeberg und Elvik hingegen hat jedoch ergeben, dass Cannabis das Unfallrisiko „nur“ um das 1,2 bis 1,3-fache erhöht. Geht man davon aus, dass der Zusammenhang ursächlich ist, bedeutet dies, dass Cannabis in 20 bis 30 Prozent aller Unfälle verantwortlich ist für den Unfall, wenn die fahrende Person unter dem Einfluss von Cannabis stand.
Der Grund dafür, dass frühere Studien eine höhere Unfallwahrscheinlichkeit ermittelt hatten, führen die Forscher auf methodische Mängel zurück. Andere Risikofaktoren wie beispielsweise das Geschlecht oder anderer Drogenkonsum seien nicht ausreichend in die Kalkulationen mit einbezogen worden.
Die Forscher geben aber auch zu bedenken, dass die weitaus größere Gefahr im Straßenverkehr von Alkohol ausgeht. In 85 Prozent aller Unfälle, in denen Alkohol nachgewiesen wurde, gilt Alkohol als Unfallursache. Als besonders riskant gilt, wenn Alkohol und Cannabis zusammen konsumiert werden.
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