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05.10.2012
Der frühe Einstieg in das Kiffen gilt als Risikofaktor für eine Reihe an gesundheitlichen Folgen. In einer australischen Längsschnittstudie wurde untersucht, wie sich regelmäßiger Cannabiskonsum im Jugendalter auf die psychische Gesundheit als Erwachsener auswirkt.
Bild: Sami Suni / iStockphoto.com
Es gibt Hinweise darauf, dass Angststörungen und Depressionen mit dem frühen Einstieg in Zusammenhang stehen. Bislang ist jedoch nicht hinreichend erforscht, in welchem Maße sich die psychischen Probleme auch im Erwachsenenalter bemerkbar machen. Ein australisches Forschungsteam um Studienleiterin Louisa Degenhardt hat dazu Daten einer Längsschnittstudie ausgewertet, in der Jugendliche bis zum Alter von 29 Jahren zu ihren Konsumgewohnheiten und ihrer psychischen Gesundheit interviewt wurden.
Den Ergebnissen zufolge haben Jugendliche, die bereits früh in das regelmäßige Kiffen eingestiegen sind, ein doppelt so hohes Risiko, noch mit 29 Jahren unter einer Angststörung zu leiden. Wer schon in der Teenagerzeit täglich gekifft hat und dieses Konsummuster auch als Erwachsener beibehält, hat sogar eine dreifach höhere Wahrscheinlichkeit für eine Angsterkrankung als abstinente Personen.
Selbst bei einem Ausstieg aus dem Konsum war das Risiko, als Erwachsener an einer Angststörung zu erkranken, noch erhöht. Hingegen konnte kein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und Depressionen nachgewiesen werden.
Die Autorinnen und Autoren der Studie können zwar keine gesicherten Aussagen über Ursache und Wirkung bei Angsterkrankungen machen, sie nennen aber verschiedene Erklärungsversuche. Ihre Ergebnisse würden es nahe legen, dass sowohl die Angststörung als auch der Cannabiskonsum durch andere Faktoren verursacht werden. Dies könnten biologische, soziale oder Umweltfaktoren oder eine Kombination dieser Faktoren sein.
Es sei allerdings auch möglich, dass der Cannabiskonsum eine ursächliche Wirkung habe. Bekannt sei, dass das Gehirn im Teenageralter einen wichtigen Reifungsprozess durchläuft. Daran sind auch körpereigene Cannabinoidrezeptoren beteiligt. Der frühe Einstieg in den Cannabiskonsum könne dadurch langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben und es anfälliger für psychische Störungen machen.
Studien eines Forschungsteam um Julia Buckner liefern weitere alternative Erklärungsansätze. Demnach wurden bei Jugendlichen die ersten Anzeichen einer sozialen Phobie bereits vor dem Konsumeinstieg beobachtet. In diesen Fällen sei es wahrscheinlich, dass Cannabis zur Bewältigung der Angst benutzt wird.
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