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16.07.2010
Doping ist nicht nur im Leistungssport ein Thema, auch im Freizeitsport wird zu illegalen Dopingmitteln gegriffen. Vor allem im Kraftsport spielen anabole Steroide - auch Anabolika genannt - eine Rolle. Der Missbrauch von Anabolika fördert jedoch nicht nur das Muskelwachstum, er schädigt auch den Körper. Ein Forschungsteam der Havard Medical School in den USA hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der Belege für eine herzschädigende Wirkung von Anabolika erbracht wurden.
Studien weisen darauf hin, dass auch in Deutschland Dopingmittel im Breitensport konsumiert werden. So zeigen Befragungen auf, dass Besucherinnen und Besucher von Fitnessstudios Anabolika konsumieren, um den Muskelaufbau zu beschleunigen. Der missbräuchliche Konsum kann jedoch gravierende körperliche Veränderungen und Schäden verursachen. Dass auch das Herz betroffen sein kann, hat ein US-amerikanisches Forschungsteam um den Studienleiter Aaron Baggish kürzlich belegt.
In der Studie wurden 19 männliche Gewichtheber mit Hilfe eines speziellen Ultraschallverfahrens, der Echokardiografie, untersucht. Bei der Methode kann die Pumpleistung des Herzens gemessen werden. Zwölf der Probanden gaben an, in den letzten neun Jahren regelmäßig Anabolika konsumiert zu haben. Sieben Gewichtheber bildete die Vergleichsgruppe, die in Alter und Dauer ihrer Sportausübung mit den Anabolikakonsumenten vergleichbar war. Nach eigenen Angaben haben die Personen der Vergleichsgruppe jedoch noch nie anabole Steroide eingenommen.
Mit Hilfe der Echokardiografie ließen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen feststellen: In der Anabolikagruppe fanden sich im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant häufiger Anzeichen für eine so genannte linksventrikuläre systolische Dysfunktion. Das bedeutet, dass die Leistung der linken Herzkammer herabgesetzt ist und weniger Blut in die Arterien gepumpt wird. Ein gesundes Herz kann etwa 55 bis 70 Prozent des zuvor angesaugten Blutes wieder in den Kreislauf pumpen. Bei zehn der zwölf untersuchten Sportler, lag das Auswurfsvolumen unter 55 Prozent. Bei den sieben Sportlern der Vergleichsgruppe unterschritt nur einer diesen Wert.
Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse trotz der kleine Stichprobe ein deutlicher Beleg dafür seien, dass langfristiger Anabolikamissbrauch die Herzfunktion beeinträchtigen kann. In früheren Studien sei die Auswirkung von anabolen Steroiden noch nicht eindeutig gewesen. Dies führen die Forscher darauf zurück, dass der Missbrauch von Steroiden erst in den 1980er Jahren begonnen hat und viele Sportler erst jetzt in das Alter kämen, in dem sich die Auswirkungen auf das Herz bemerkbar machen würden.
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